Ortsstelle Klagenfurt
Einsatzgebiet
1.450 km2
Ortstellenleiter
Ing. Kurt Müller
Mobiltelefon
+43 664/88553414
Spendenkonto
Österreichischer Bergrettungsdienst
Ortsstelle Klagenfurt
AT49 1700 0001 1600 0938
Die Ortsstelle in Wort und Bild
Der Ursprung der Ortsstelle Klagenfurt:
Als Geburtsstunde der Bergrettung in Österreich gilt ein Lawinenunglück im Raxgebiet, welches im Jahr 1896 drei Menschenleben forderte. Nachdem zuerst „Alpine Rettungsausschüsse“ in Wien, Graz, Salzburg und München sowie die „Alpine Rettungsgesellschaft Innsbruck“ gegründet wurden, beschloss der Alpenverein im Jahr 1902 einen Organisationsplan für einen großzügigen Ausbau des alpinen Rettungswesens im Alpenraum. Somit war der Alpenverein von den jüngsten Jahren an führend und maßgeblich beteiligt am Auf- und Ausbau des alpinen Rettungswesens. So kam es auch in Klagenfurt im Jahre 1932 zur Gründung des Alpinen Rettungsdienstes des ÖAV Klagenfurt durch den Prokuristen Alois Ferch. Nach den Wirren des 2. Weltkrieges wurde der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) als unabhängige Organisation neu gegründet und so erfolgte auch in Klagenfurt am 16. Jänner 1948 unter Fritz Havranek die Neugründung der Ortsstelle Klagenfurt des ÖBRD. Eine Besonderheit der Klagenfurter Bergrettung in der Nachkriegszeit war die gute Kooperation mit den britischen Besatzungsmächten. Die Klagenfurter Bergretter bildeten nämlich diese im alpinen Rettungswesen aus, um im Falle einer Notlandung oder eines Absturzes eines Flugzeuges gerüstet zu sein, und dafür erhielten die Klagenfurter Bergretter allerlei Vergünstigungen und Zuweisungen und es wurde ihnen ein Lastkraftwagen samt Fahrer für sämtliche Fahrten der Ortsstelle zur Verfügung gestellt, wodurch man für diese Zeit ungewohnt mobil war.
Räumlichkeiten der Klagenfurter Bergrettung:
Die ersten Räumlichkeiten der Klagenfurter Bergrettung wurden wiederum vom Alpenverein zur Verfügung gestellt und befanden sich im Haus des wohlbekannten Gasthauses „Zum Pumpe“. Leicht möglich, dass diese Nähe mit ein Grund war, dass die wöchentlichen Bergrettungsabende stets gut besucht waren, und so manche hitzige Diskussion mit einem kühlen Bier kalmiert wurde. In den 80er Jahren wurde der Bergrettung dann von der Gemeinde ein Raum in der Klagenfurter Festung am Festungsweg zur Verfügung gestellt. Mitte der 90er Jahre übersiedelte sie dann in die Räumlichkeiten der Landesfeuerwehrschule in die Rosenegger Straße, wo wir einen Geräteraum bezogen und die Lehrsäle für unsere Bergrettungsabende und die Schulungen nützen können. Im Jahr 2017 errichtete die Bergrettung Klagenfurt in den Garagenräumlichkeiten der Landesfeuerwehrschule einen neuen Geräteraum direkt neben dem Stellplatz unseres Einsatzautos. Dadurch ergeben sich im Einsatzfall kürzere Wege und wir können selbst mit Spezialgerät schneller bei den Verunfallten eintreffen. Trotz alledem haben wir das Ziel eigene Räumlichkeiten zu schaffen, die Platz für das Einsatzfahrzeug, das Bergematerial und Sanitätsmaterial bieten aber auch für die zweiwöchig stattfindenden Bergrettungsabende, bei denen Einsätze nachbesprochen, Übungen abgehalten und die Kameradschaft gepflegt wird. Dies würde intern die Identifikation mit der Bergrettung stärken und wäre auch ein sichtbares Zeichen in Klagenfurt, welches die Wichtigkeit der Organisation hervorstreicht.
Liste der Ortsstellenleiter:
1948 - 1956 Fritz Havranek
1956 - 1968 Karl Dominikus
1968 - 1988 Walter Strausky
1988 - 1991 Reinhold Dörflinger
1991 - 1997 Jörg Müller
1997 - 2002 Helmut Poschinger
2002 - 2003 Bernd Rausch
2003 - 2005 Stefan Fritz
2005 - 2007 Bernhard Zaloudek
2007 - 2015 Martin Hofmann
2015 Gabriele Schluga
2015 - heute Kurt Müller
Die Klagenfurter Bergrettung im Wandel der Zeit:
In den Anfangsjahren war die Klagenfurter Bergretter eine kleine Gruppe hoch motivierter und engagierter Kameraden, welche über begrenzte Bergegeräte verfügten und hauptsächlich im Hochstuhlgebiet der Karawanken zu ihren Einsätzen gerufen wurden. Fotos von einer Einsatzübung im Gebiet des Hochstuhls aus dem Jahre 1963 zeigen eindrücklich die Einsatzbereitschaft, Ausrüstung und Improvisationsfähigkeit der Bergretter zu jener Zeit. Über die Jahre kamen zahlreiche Aufgaben hinzu wie z.B. die Unterstützung der Flugeinsatzstelle Klagenfurt oder Pisten-Rettungsdienste in unterschiedlichen Schigebieten. Derzeit versehen 86 Kameradinnen und Kameraden aktiven Dienst in der Bergrettung Klagenfurt, wobei wir auf unsere 8 Bergretterinnen zu Recht stolz sein können. Die Bergrettung war nämlich lange Zeit reine Männersache und das Umdenken fand erst in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts statt, was zu vielen und intensiven Diskussionen auch in unserer Ortsstelle führte. Gabi Schluga durchbrach diese gläserne Decke und bewarb sich im Jahr 2000 offiziell, bestand das Anwärterjahr mit Bravour und erleichterte fortan den Zugang von Frauen zur Ortsstelle Klagenfurt. Sie war es auch die nach dem tragischen Absturz unseres geschätzten Ortsstellenleiter DI Dr. Martin Hofmann im März 2015 die interimistische Leitung unserer Ortsstelle übernahm und so zur ersten Ortsstellenleiterin der Bergrettung in Kärnten avancierte. Heute hat Ing. Kurt Müller die Ortsstellenleitung inne, welcher es mit Gespür versteht das große Engagement und die gelebte Kameradschaft auf sehr hohem Niveau zu halten. Die Ortsstelle Klagenfurt verfügt über modernes Rettungsgerät und ein Einsatzauto, mit welchem die Einsätze im größten Einsatzgebiet Kärntens abgewickelt werden. Diese umfasst nämlich das Gebiet von 31 Gemeinden und hat somit eine Fläche von 1.450 km². Um alle denkmöglichen Einsätze in diesem Gebiet professionell abwickeln zu können, bedarf es einer gewissen Mannstärke gut ausgebildeter Bergretterinnen und Bergretter. So ist der Ortsstellenleiter stets auf der Suche nach guten Bergsteigern und Schiläufern, welche die persönliche Bereitschaft haben ihr bergsteigerisches Können mit alpiner Rettungstechnik zu verknüpfen und in den Dienst der Nächsten zu stellen. Der Ortsstellenleiter Ing. Kurt Müller freut sich über jede Kontaktaufnahme von Interessierten per Telefon oder E-Mail, bei der dann ein Erstgespräch vereinbart wird. Die Aufnahme in die Ortsstelle erfolgt dann jeweils Anfang Juni.