Bergrettung im Sucheinsatz Nötsch, 10. - 11.9.2012
Die Bergrettung hat im klassischen Sucheinsatz eine Schlüsselposition.Die Rettung des fünfjährigen Mädchens Franca D. aus Nötsch nach 26 Stunden hat in diesen Tagen die österreichischen Medien in Atem gehalten. Neben der Freude, die auch wir über den glücklichen Ausgang und die Rettung Francas haben, steht auch der Stolz über einen professionell geführten Sucheinsatz.
Die Suche erstreckte sich über eine Nacht und einen Tag. Am Montagabend waren 18 Bergretter der Ortsstellen Villach und Hermagor bis drei Uhr morgens im Einsatz, am Dienstag 11 Kameraden der OS Hermagor, 9 Kameraden der OS Villach sowie 5 Bergrettungshundeführer im Gelände unterwegs. Dieser Einsatz hat wie schon andere Großeinsätze davor (wie z.B. der zweitägige Sucheinsatz der OS Klagenfurt in der Sirnitz im letzten Frühjahr) die Rolle der Bergrettung im Sucheinsatz noch einmal hervorragend deutlich gemacht.
Fähigkeiten wie Geländekenntnis, Kartenlesen, Orientierung, körperliche Kondition und Entscheidungsfähigkeit, die jeder Bergretter mitbringen muss, deuten auf die Rolle, den die Bergrettung beim Sucheinsatz zu spielen hat. Wenn sie auch zahlenmäßig nicht die Menge der Einsatzkräfte anderer Einsatzorganisationen stellen kann, so sind es doch die oben genannten Kompetenzen, die dazu führen, dass in Sucheinsätzen an Schlüsselpositionen Bergretter eingesetzt werden. Dazu zählen v.a. die operative Einsatzleitung im Gelände, die Führung und Ordnung von Suchketten, die Suche im extremen weglosen Gelände sowie die Gruppenführung mittels GPS.
Von zentraler Bedeutung war die Zusammenarbeit der Einsatzleiter Roland Rauter und Rudi Katholnig mit der Alpinen Einsatzgruppe Villach der Polizei unter Michael Bachlechner und Walter Wucherer. Eine ebenso wesentliche Stütze der Einsatzleitung war die elektronische Suchgebietsprotokollierung mittels GPS und Notebook durch den ausgewiesenen GPS-Spezialisten Gert Pader sowie Arnulf Müller, eine Aufgabe der Bergrettung, die von Seiten der Polizei bei Sucheinsätzen landesweit mittlerweile sehr geschätzt und gefragt ist. Die in den letzten Jahren von der Landesleitung massiv geförderte Ausbildung im GPS-Bereich hat sich in der Dokumentierung dieser ungewöhnlich aufwändigen Suche nachdrücklich bestätigt.
Am Dienstagabend wurde kurz vor dem Auffinden des vermissten Mädchens ein Landesalarm an beinahe alle Kärntner Ortsstellen herausgegeben. Fast alle Ortsstellen kündigten sich mit bis zu zwölf Bergrettern für den folgenden Tag bei Einsatzleiter Rudi Katholnig an.
Sucheinsätze benötigen eine komplexe Logistik, eine klare Kommandostruktur, kompetente Führungskräfte in der Einsatzleitung und im Feld und natürlich auch ein wenig Glück. Die Kärntner Bergrettung ist stolz, dass wir überall in Kärnten als wichtiger Träger und zentrale Stütze solch aufwändiger Suchaktionen eine führende Rolle spielen können.