Einsatzübung, Mittagskogel NO-Grat, 6.7.2012
Das zunächst drohende Schlechtwetter sowie die beginnende Urlaubszeit hatte die Anzahl der teilnehmenden Kameraden auf neun reduziert, im brüchigen Gelände des NO-Grats zweifellos kein Nachteil.
Der NO-Grat des Mittagskogels wird mittlerweile sehr häufig begangen und ist schon lange kein „Geheimtipp“ mehr. Eine Bergung aus diesem Bereich ist demnach für uns nicht ganz unwahrscheinlich. Da das Gelände für uns so etwas ähnliches wie „klassisches“ Bergungsgelände darstellt (Latschen, brüchig etc.) ist diese Übung in vielerlei Hinsicht für uns sehr interessant.
Für die sichere Arbeit wurde zunächst im Steilbereich ein Seilgeländer über 100m aufgebaut. Anschließend wurden die Abseilstände eingerichtet. Das Setzen von Bohrhaken ist hier nur selten möglich. Lediglich ein Standplatz für die Abseilarbeit wurde enstprechend eingerichtet. Das Problem des obersten Standplatz wurde von Franz Wohlfahrt mittels einer 25m langen "Köpfl"schlinge aus einem doppelt genommenen Einfachseil genial gelöst: Es bestand keine andere vergleichbar sichere Möglichkeit.
Loses Gestein wurde vorab ausgeräumt. Das und die Gruppendisziplin führte dazu, dass es keinen nennenswerten Steinschlag gab.
Die Bergung wurde mit einem Standwechsel nach einer notwendigen Querung über insgesamt 150m Wandhöhe durchgeführt. Von dort ist ein problemloser Transport bis zum Sattel Bertahütte möglich. Die Korbtrage (mit 75 kg Ballast) ist mit zwei Bergungsrettern deutlich schonender zu handhaben.