Sucheinsatz Treffen, 4.-5.9.2020
Als sie nach einer Stunde noch nicht beim vereinbarten Treffpunkt auf der Eicholzhöhe angekommen war und auch wiederholt telefonisch nicht erreichbar war, informierte die Tochter die Polizei. Nach Abklärung und fahrzeuggestützter Suche durch die Polizei wurden um 23:36 Bergrettung und Rettungshundestaffeln alarmiert.
Aufbau der Einsatzlogistik zur Einsatzleitung durch die Bergrettung in der FF Treffen (Notebook mit Kartenmaterial, Funkkoffer, GPS-Dokumentation).
Gesucht wurde in erster Linie nach dem Fahrzeug der Vermissten.
Aufgrund der genannten Daten wurde der Suchbereich auf die zwei möglichen Anfahrtsrouten der Pat. vom Heimatort nach Treffen, namentlich das Krastal, die Route Zwischenbergen sowie den Eichholzgraben, konzentriert. Die Suche wurde von den Fahrzeugen weg hin auf die Suche zu Fuß konzentriert, um mögliche Unfallstellen nicht zu übersehen. Die Suchmannschaften mit ein bis zwei Hundeführerteams und einem Bergretter waren entlang der betroffenen Wege und Straßen, v.a. im wenig befahrenen Bereich unterwegs. Nach dem Abschluss dieser primären Suchaufträge gegen 1:50 wurden weitere Wege und Forsttraßen entlang dieser Strecken abgesucht.
Die Anforderung des IMSI-Catchers zur genauen Handyortung verzögerte sich aufgrund eines laufenden Sucheinsatzes in der Steiermark. Auch die Libelle FLIR, die sich an der Suche beteiligt hatte, musste wieder abrücken. In diesem Licht begannen gegen 3:00 die Vorbereitungen der Einsatzleitung zum Abrasten der Suchteams für eine Fortsetzung der Suche am selben Tag um 8:00.
In den letzten Aufträgen der Nacht wurde von der Einsatzleitung besonderer Augenmerk auf zwei Wege im Bereich Görtschach gelegt, da sich hier zwei „parallele“ Einfahrten zur Straße auf die Eichholzhöhe befanden, die von der Vermissten versehentlich genommen hätten werden können. Einer dieser Wege war mit einer Schranke versperrt. Beim zweiten Weg waren für das Suchteam bestehend aus einem Suchhundeteam ÖRHB und einem Bergretter zunächst undeutliche Reifenspuren sichtbar, deren Alter jedoch nicht eindeutig festgelegt werden konnte. Die äußerst schwierige Straße ließ einen Erfolg zunächst unwahrscheinlich erscheinen. Als der Suchhund sich in den von oben kommenden Wind zu orientieren begann um durch das steile Gelände nach oben zu gehen, musste diese sehr deutliche Anzeige weiter abgeklärt werden. Kurze Zeit später hörten die Retter Hilferrufe und konnten die Vermisste neben ihrem Auto sitzend unverletzt auffinden. Die Rettung erfolgte mit dem Bergrettungseinsatzfahrzeug.
Die Vermisste hatte sich verfahren und war dem Weg gefolgt, da es ihr unmöglich war zu wenden. Als das Auto abzurutschen begann und sich wieder fing, hatte die Frau das Auto verlassen und konnte ihr Handy nicht mehr erreichen, da es im Auto zurückgeblieben war, das weiter abzurutschen drohte. Sie hatte viele Stunden im Wald sitzend ausharren müssen.
Der Sucherfolg wurde geboren aus den richtigen Entscheidungen der Einsatzleitung und der konsequenten Arbeit der Suchteams insbesondere des Teams, das die Vermisste finden konnte. Konsequente Suchhundearbeit und das "Lesen" des eigenen Suchundes ist von essentieller Bedeutung. In diesem Sinne Gratulation an das erfolgreiche Team, jedoch auch an alle anderen Teams, deren Abklärung für die Gestaltung der Suchstrategie von großer Bedeutung und damit ebenso Teil des Erfolges war.
gg