Doppeleinsatz Dobratsch und Achomitzer Alm, 12.5.2019
Am Sonntag Nachmittag erreichten uns innerhalb von wenigen Minuten zwei Alarmierungen. Zuerst wurde bekannt, dass am Dobratsch beim Alpengarten bereits seit mehr als einer Woche ein Fahrzeug steht und der Lenker abgängig ist. Etwas später erreichte uns die Meldung, dass zwei Wanderer auf der Achomitzer Alm in Notlage sind.Insgesamt 21 Kameraden gingen in den Einsatz. Durch einen Rückruf bei den beiden Wanderern auf der Achomitzer Alm konnte dort die Situation rasch geklärt werden. Sie unternahmen eine Weitwanderung am östlichen Teil des karnischen Höhenwegs. Dabei gingen sie von der Feistritzer Alm in Richtung Achomitzer Alm und wollten weiter nach Uggowitz in Italien.
Aufgrund der immer noch beträchtlichen Schneelage kamen sie aber nur noch langsam vorwärts und sahen sich schließlich aufgrund der Kälte und ihrer Erschöpfung gezwungen, in einem verlassenen Stall Unterschlupf zu Suchen und die Bergrettung zu alarmieren.
Tiefwinterliche Zufahrt zur Feistritzer Alm
Zwei Kameraden fuhren daraufhin mit Ihrem Privat-PKW die schneegeräumte Straße bis zur Feistritzer Alm auf und gingen über schneefreie Rücken zu den beiden Vermissten. Zwei weitere Kameraden versuchten den Zugang zur Achomitzer Alm über die italienische Seite, waren aber aufgrund der längeren Zufahrt erst später vor Ort. Die beiden Bergretter von der österreichischen Seite begleiteten die beiden Wanderer zurück zur Feistritzer Alm und brachten sie damit wieder sicher ins Tal.
Rückmarsch von der Achomitzer Alm, im Hintergrund Rechts der Oisternig und die Feistritzer Alm
Am Dobratsch begannen in der Zwischenzeit 14 Kameraden mit der Suche in der Umgebung des Alpengartens. Nach kurzer Zeit entdeckten sie einen Rucksack und eine Fotokamera. Sie untersuchten den Bereich um diese beiden Fundstücke weiter auf Abrutschspuren oder sonstigen Hinweisen und seilten sich dabei auch in die Dobratsch Südwand ab.
Seilgesicherte Kontrolle des Umgebungsbereichs
Abseilen in die Dobratsch Südwand
Mannschaftszug
Nun wurde auch der nachtflugtaugliche Hubschrauber des Innenministeriums, die Libelle FLIR, informiert. Dieser suchte dann nach Einweisung der Bergrettung den Bereich unterhalb der vermeintlichen Absturzstelle ab und erlangte traurige Gewissheit. Der Abgängige war leider mehrere Hundert Meter über die Dobratsch Südwand abgestürtzt. Der Hubschrauber Libelle führte daraufhin die Bergung des Leichnams durch.
Interview in Kärnten Heute
Presseaussendung der Polizei
Bericht auf orf.at
Bericht auf kleinezeitung.at