Eisfallkurs, 12.-14.1.2018
Der Eisfallkurs ist nun seit diesem Jahr wieder fix im Ausbildungsprogramm des aktiven Bergretters
vorgesehen und somit ein weiteres Highlight dieser Ausbildungsreise.
Die vermehrte Ausübung dieses Sports und damit einhergehendes Unfallrisiko stellt für den Bergretter einen weiteren Anspruch an Können und Wissen bei der Bergung und Abtransport dar. Der diesjährige Kurs fand bei mittelmäßigen Verhältnissen (viel Schnee, Temperaturen knapp unter Null Grad Celsius) in einem sehr schönen Gebiet rund um Heiligenblut statt. Die Gastfreundschaft der Ortsstelle und Betreuung durch die erfahrenen und motivierten Ausbildner ließen den Kurs einmal mehr zu einem ganz tollen Erlebnis werden.
Für jeden was dabei
Die dreißig Teilnehmer wurden entsprechend ihrer Selbsteinschätzung in Gruppen mit unterschiedlichen Könnerniveaus eingeteilt. So konnte spezifischer auf die Bedarfe der einzelnen
Teilnehmer eingegangen werden. Nach einem kurzen Vortrag durch den Ausbildungsleiter Martin Glantschnig der die wichtigsten Grundlagen und Sicherheitshinweise, bzw. örtliche Gegebenheiten und Gesamtablauf klärte ging es gleich an die Eisgeräte. Die Drei Tage wurden dabei entsprechend eines methodologischen Aufbaus so gewählt, dass auch für Anfänger eine Gewöhnung ans Gerät, die Materie und entsprechende Bewegungsabläufe klar und verständlich wurden. Die Profis stiegen (oder besser wühlten sich) gleich durch Eisfälle der Schwierigkeit WI 3-5.
Eisklettergarten inklusive
Besonders positiv ist die Möglichkeit vor Ort auch den Eisklettergarten zu nutzen. Dieser dient speziell dem Training, dem Aufbau von Sicherheit und der Möglichkeit seiltechnische Übungen durchzuführen. Durch die alternative des Vorstiegs und des kontrollierten top-ropes bekommt jeder die Möglichkeiten geboten sein Können auf- und auszubauen. Durch diese Möglichkeiten, einem ganz neuen und sehr ausführlichen Eiskletterführer von örtlichen Bergführern und den evidenten Problemen mit Grundbesitzern und Nutzern in anderen Gebieten wird Heiligenblut in den nächsten Jahren sicher noch intensiver als Eisklettermekka entdeckt und genutzt werden.
Viel gesehen, erlebt und gelernt
Wir, die nun an das Ende unserer Ausbildung kommen haben jedenfalls in drei intensiven Tagen sehr viel erleben und lernen dürfen:
- Gewöhnung ans Gerät und die Materie Wassereis in der Natur
- Erste Steigversuche im top-rope; mit und ohne Eisgeräte um auch die Trittsicherheit zu
erlangen. Kalte Hände garantiert :o)
- Setzen von Eisschrauben und entsprechendes Verständnis der wirkenden Kräfte und relevanten Mechanik
- Vorstieg mit vorbereiteten Zwischensicherungen und Standplatz als auch Setzen eigener
Eisschrauben und Auf- und Ausbau von Standplätzen
- Aufbau der Abseilstände (Abalakov) und richtiger Umgang der Fixierung von Seilstutzen, etc.
- Wiederholung der Seiltechnik inklusive der behelfsmäßigen Bergung eines Vorsteigersturzes
nach unterschiedlichen Methoden
- Geselliges Zusammensein in der örtlichen Szene und beim Abendessen in unserer Unterkunft mit ausreichend Erfahrungsaustausch und Heldengeschichten :o)
Wir danken dem Ausbildungsteam und wünschen unseren Kameraden einen gleichfalls unfallsicheren wie lernintensiven Kurserfolg auch in den zukünftigen Jahren.
Photos: B. Winkler, G. Ludescher
Text: G. Ludescher