Seilbahnbergung Kanzelbahn, 1.10.2010
Die monatliche Übung wurde dieses Mal erstmals auf der Kanzelbahn in Annenheim durchgeführt.Die Bergung einer defekten Umlaufseilbahn zählt zu den aufwändigsten Herausforderungen im Begrgrettungsdienst. Die Bergung aus der Gondel an sich ist für einen versierten Bergrettungsmann ziemlich unspektakulär. Problematisch wird sie jedoch durch den enormen Zeitdruck, der durch die große Anzahl an zu bergenden Gondeln entsteht. Stunden verrinnen dabei wie Minuten. V.a. im Winter wird durch das stundenange Warten für die Eingeschlossenen v.a. die Gefährdung durch Kälte lebensbedrohlich, die durch den hereinbrechenden Abend noch verstärkt werden kann. Ein gut eingespielter und rascher Bergungsablauf muss dafür regelmäßig geübt werden.
Durch einen Bergretter gesichert wird der sog. "Bergungsretter" mit dem Liftbergesystem am Tragseil an die Gondel oder den Sessel des Sesselliftes herangebracht. Nach Sicherung und Ablassen erfolgt die Kontaktaufnahme mit den Eingeschlossenen und in der Folge das Abseilen mit dem sog "Petzl - Bergedreieck", dass einen Klettergurt ersetzt. Am Boden erfolgt die Übernahme durch die Bodenmannschaft, die den oft sehr problematischen Abtransport durch steiles Wald- oder Felsgelände durchzuführen hat. Der Bergungsretter fährt währenddessen zur nächsten Gondel weiter.
Dabei sind zahlreiche Bergungstrupps bestehend aus Bergrettung, Belegschaft der Liftgesellschaft und der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei zu koordinieren, damit eine Totalevakuierung entsprechend den gesetzlichen Vorschriften erfolgen kann.
Auf der Kanzelbahn Annenheim sind bis zu 120 Gondeln zu bergen - eine große logistische Herausforderung v.a. dann, wenn aufgrund des Flugwetters keine Hubschrauberunterstützung erwartet werden kann.
->Artikel in der "Kleinen Zeitung".