Liftbergung Verditz, 30.4.2011
Im Rahmen einer Liftbergungsübung der Bergbahnen Verditz wurde in Zusammenarbeit mit der Alpinpolizei der Ernstfall geübt und das Liftpersonal auf dem neuen Liftbergesystem eingeschult.
Durch ein einheitliches System des Industrie- und Rettungssystemherstellers Petzl sind sich die unterschiedlichen Systeme von Alpinpolizei, Bergrettung und Liftgesellschaft trotz mancher Unterschiede und Modifizierungen doch sehr ähnlich und sofort verstehbar. Die Zusammenarbeit der Bodentrupps ist sich in der Anwendung, wie sie Alpinpolizei und Bergrettung praktizieren, dermaßen ähnlich, dass die Zusammenarbeit in gemischten Gruppen jederzeit möglich wäre. Auch bei dieser Übung zeigte sich die gute Zusammenarbeit, die mit der Alpinpolizei schon in den letzten Jahren besteht, als wertvolle Bereicherung für alle Beteiligten.
Da Liftbergungen durch den großen Bergungsumfang sehr schnell vonstatten gehen müssen, ist ein reibungsloser Ablauf von großer Bedeutung. Nicht das "Beherrschen" der einzelnen Handgriffe ist letztes Übungsziel, sondern ein möglichst reibungsloses Zusammenspiel von Bergungsretter und Bodentrupp, der durch eine klare Rollenzuteilung nicht nur größtmögliche Sicherheit, sondern auch eine hohe Bergungsgeschwindigkeit gewährleisten soll. Nach anfänglichem "Einarbeiten" auf das betreffende Sesselsystem konnte die Bergungsgeschwindigkeit auf 5 Minuten für die Bergung zweier Insassen wie den Weg zum nächsten Sessel optimiert werden. In Einsatzbedingungen ist diese Zeit natürlich als Optimalzustand heranzuziehen, der durch Anmarsch, Abtransport und sonstige Umstände noch erhöht wird. Diesem Umstand ist bei einem Bergeeinsatz durch die gleichzeitige Arbeit mehrerer Bergungstrupps im Einsatzfall natürlich Rechnung zu tragen, um die gesetzlich geforderten Bergezeiten einhalten zu können.
Wichtig ist dabei nicht nur die Bergung von der Sesselbahn auf den Boden, sondern mitunter auch noch der Transport bzw. die Begleitung der Geborgenen in sicheres Gelände. Hier ist die Stärke unserer Bergretter die große Geländegängigkeit (auch im felsdurchsetzten Gelände wie z.B. bei der Kanzelbahn Gerlitze), die Vielseitigkeit für unterschiedliche Einsätze auf vielen Sesselliften, Umlaufseilbahnen und Gondelbahnen sowie die Erfahrung in Einsatzleitung und in der Einsatzlogistik, wo die Bergung aus der Lifttrasse noch nach der Bergung aus dem Sessellift notwendig wird.
Die Zusammenarbeit mit den Verditzer Bergbahnen ist aufgrund der Offenheit und Kooperationsbereitschaft für unsere Ortsstelle dabei eine große Bericherung.