Absturz Dobratsch Südwand, 11.9.2010
Ein zwanzigjähriger Mann stürzte von der Aussichtsplattform beim Alpengarten Dobratsch.Eine halbe Stunde nach der Alarmierung waren 9 Kameraden vor Ort. Der Hubschrauber des Innenministeriums mit dem Nachtsichtgerät FLIR hatte den Abgestürzten bereits lokalisiert und strahlte mit einem Spot das Absturzgelände aus. Eine genaue Diagnose war jedoch vom Hubschrauber aus nicht möglich, weshalb die Bergrettung den Lokalaugenschein durchzuführen hatte, eine Aufgabe, die zu den unangenehmsten im Bergrettungsdienst gehört.
Da die tatsächliche Höhe der Plattform nur schwer abzuschätzen war und von einer Absturzhöhe von über 200m ausgegangen werden musste, beschlossen wir, vom Wandfuss her zum Verunfallten aufzusteigen. Nach der Zufahrt über eine Fortsstraße über Oberschütt machten sich fünf Kameraden mit Einradtrage im Gepäck zum Aufstieg um im Fall des Falles die Bergung durchführen zu können, falls das Gelände es zullassen sollte. Andernfalls sollte der Verunfallte am folgenden Tag durch die Libelle geborgen werden.
Die Orientierung erfolgte mit GPS und durch einen Fluter der Feuerwehr Möltschach von der Plattform aus, der als Orientierungspunkt eine große Hilfe war. Nach einer 3/4 Stunde waren 500 Höhenmeter Aufstieg geschafft. Beim Verunfallten war erwartungsgemäß nur mehr der Tod feststellbar.
Da die Schwierigkeiten der Bergung auf dem Landweg aufgrund der Steinschlaggefahr nach unten zu groß waren, wurde nur für die Bergung durch die Libelle alles vorbereitet.