Skitouren-Ausbildungswochenende 20.- 21. 2. 2016
Wie fast jedes Jahr veranstaltet die Ortsstelle Villach ein Skitouren-Ausbildungswochenende für ihre Mitglieder, bei der gemeinsame Skitouren und das gesellige Zusammensein im Vordergrund stehen.Konkret werden dabei die Erfahrungen im Winter am Berg hinsichtlich der Schnee- Lawinen- und bergsteigerischen Gesamtsicht diskutiert und ausgetauscht. Tourenwahl, Hangexpositionen und das spezifische Anlegen von Spuren zur Vermeidung von gefährlichen Situationen und daraus resultierenden Unfällen ist wichtiger Teil dieser zwei Tage am Wochenende. Gerade die Verhältnisse 2016 mit wenig Schnee, damit kaum Unterlage, geringer bis kein tragfähiger Aufbau und nicht stattgefundene Umwandlung des Schnees bergen ja sehr evidente Risiken.
Im Einsatzfall ist dieses Wissen unabdingbar und muss intuitiv von den verantwortlichen Personen zur Sicherheit der Bergungsteams eingesetzt werden.
Eine starke Truppe mit vielen jungen Nachwuchskräften
Das Ausbildungswochenende wird von acht Kameraden genutzt, und auch der Ortsstellenleiter ist neben einer großen Anzahl junger Kameraden mit dabei.
Die labile Wettersituation gestaltet die Tourenwahl nicht einfach
Aufgrund der labilen und sich schnell verändernden Wettersituation entscheiden wir uns nicht für das ursprüngliche Tourenziel, das Zedernhaustal sondern bleiben südlich und fahren in Richtung Lesachtal. Schnell ist der Vorschlag in Richtung drei Zinnen zu gehen entschieden und so machen wir uns von Nord-westen aus (Schluderbach) in Richtung der Drei Zinnen Hütte auf. Das Wetter ist wunderschön, die leichte Schlierenbildung ab Mittag deutet aber bereits auf das Herannahen von warmen Luftmassen hin.
Verhältnisse zum Aufpassen
Trotz des frischen Schneefalls ist noch immer sehr wenig Schnee und so spüren unsere Felle schon beim Aufstieg immer wieder Bodenkontakt; auch das Anstollen bleibt nicht aus. Speziell aber beim Abfahren ist große Vorsicht geboten – die Felsen sind teilweise nur wenige cm unter dem Schnee und ein Sturz kann schmerzhafte bis fatale Folgen haben.
Auch das Anlegen der weiteren Aufstiegsspur hin auf den Paternsattel will gut überdacht sein; Setzungsgeräusche begleiten uns, und erinnern uns an den ungünstigen Schneeaufbau in diesem Winter.
Der erste Tag klingt bei Pizza und gemütlichem Zusammensitzen aus
Nach einer sicheren Abfahrt über die Auronzohütte Richtung Lago Misurina und einer geglückten Autorückholaktion freuen wir uns nach rund 17 km Wegstrecke und ca. 1.600 hm auf eine Pizza und einen Schluck Rotwein.
Der zweite Tag lässt keine großen Sprünge mehr zu
Gegen Mitternacht klart der Himmel nach geringem Schneefall wieder auf und die Temperaturen steigen um ca. 15°C an.
Bereits beim Weggehen spüren wir die warmen Luftmassen und von allen Seiten löst sich der Schnee aus den Wänden. Ständiges Tosen begleiten die Schneerutschungen aus den steilen Hängen, die sich gleich einem Feuerwerk nach unten ausbreiten und ein tolles Schauspiel bieten; und ein Gefährliches.
Wir treten den sicheren Rückzug an
Wir halten uns auf sicheren Wegen und müssen uns bereits nach ca. 700 hm Aufstieg entscheiden die bis dahin noch sichere Abfahrt in Angriff zu nehmen. Parallel bekommen wir bereits erste Meldungen über Lawinenabgänge im Bereich des Ankogels mit, und unsere Kameraden bestätigen die heute sehr kritischen Verhältnisse aufgrund der plötzlich angestiegenen Temperaturen bei nicht umgewandelten Schneeschichten.
Ein schönes Wochenende – und in diesem Sinne: Auf ein Neues!
Nach einer sicheren Abfahrt geht’s im Konvoi wieder Richtung Heimat wo wir Sonntagnachmittag mit einigen Erfahrungen reicher wieder gesund nach Hause kehren.
Wir danken allen Verantwortlichen für das sichere und kameradschaftliche Wochenende und freuen uns auf die kommenden Zusammentreffen.
Text: G. Ludescher