Lawinensuchübung Slowenien-Österreich, Pokljuka, 10. und 11.2.2018
Die heurige LVS Übung wurde gemeinsam mit Kollegen aus Slowenien durchgeführt, was besonders in der Vorbereitung und auch Durchführung eine besondere Herausforderung an alle stellte.
Neben der sprachlichen Barriere, boten auch die Funkverbindung unterschiedlicher Frequenzen, die Art der Suche bis hin zur Sondierungsmethode und andere relevante Kleinigkeiten für alle‚ über die Grenzen hinaus einen echten Lerneffekt. Aber spätestens bei der Pizza und einem Lasko danach waren wieder alle Hürden überwunden und zurück bleiben vertiefte Freundschaften zwischen den Bergrettern in Slowenien und Österreich.
Eine komplexere Vorbereitung war notwendig
Schon einige Wochen vor der Übung gab es Abstimmungstreffen und eine detaillierte Planung war Basis der darauffolgenden Übung. Vor Ort wurde dann das Szenario vorgestellt und durch besprochen. Vereinbart wurde, dass es in jedem Fall immer gemischte Teams zwischen Slowenen und Österreichern geben wird und dass die gemeinsame (Funk-) Sprache Englisch ist. Beides hat sehr gut funktioniert und hat zur Verbesserung der beiderseitigen Kommunikation deutlich beigetragen. Gleichzeitig war auch zu beobachten, dass die Funksprüche auf ein sehr sinnvolles Maß beschränkt und kurz gehalten wurden :o)
Abb. 1: Insgesamt haben an der Übung da. 35 Slowenen und 15 Österreicher teilgenommen (Teilgruppe am Photo)
Die Lawinen-Suche
Nach dem Start beim Stützpunkt in Jesenice wurde in Fahrgemeinschaften nach Pokljuka zugefahren. Ein schneller Trupp mit fünf Personen ist dann sofort in das Suchgebiet aufgebrochen und hatte mit RECCO Gerät ausgestattet die Aufgabe, die Lage insgesamt zu beurteilen und wenn möglich die ersten Verschütteten zu bergen. Laut Szenario waren bis zu fünf vermisste Personen zuletzt in einem sehr unwegigen, lawinösen Gebiet nahe einer aufgelassenen Piste gesehen worden, die mit schlechter Ausrüstung und nach einer feucht-fröhlichen Feier gegen das Tal aufgebrochen waren. Der erste Trupp barg auch prompt zwei Übungsopfer und im Anschluss kam die zweite, große Truppe im oberen Ende des Suchgebiets an und wurde - in Gruppen aufgeteilt rasch in das Suchgebiet geschickt. Dabei wurde eine Gruppe an das untere Ende geschickt, zwei weitere Gruppen wurden am oberen Ende in die Suche versendet.
Abb. 2: Die Suche gestaltete sich in unwegigem Gelände mit den Sonden als echte Herausforderung
Die Gruppen suchten das ganze Gelände penibelst ab, so dass jeder ausreichend Möglichkeit hatte das Sondieren unter schwierigen Umständen zu üben.
Abb. 3: Das Gelände war eine echte Herausforderung… …und Spektakel zugleich :o)
Am Ende wurden alle Opfer geborgen und bei einer gemeinsamen Pizza und Bier wurde die Übung ausführlich nachbesprochen. Dabei wurde nochmals auf den Mehrwert der gemeinsamen und gemischten Teams verwiesen und eine baldige Wiederholung einer derartigen Übung vereinbart. Als letzter Punkt wurde noch eine Gemeinschaftstour am nächsten Tag vereinbart und der Abend klang für die OS Villach bei einem üppigen Essen in einer sehr freundlichen Pension am Fuße der Golica aus.
Abb. 4: Operation gelungen – Opfer lebt
Die Gemeinschaftstour
Am nächsten Tag führten uns die slowenischen Kameraden zurück zur Pokljuka und in ein wunderschönes Tourengebiet, das sich von dort aus erstreckt. Gemeinsam stiegen wir auf den Veliki Draski Vrh auf und hatten bei besten Wetterverhältnissen auch noch sehr schönen Pulverschnee; mit wenigen Knusperpulverstellen, die dann doch zu einigen sehr
dynamischen Kopfständen führten :o)
Abb. 5: Gemeinschafttour auf den Veliki Draski Vrh
Ein toller Gipfel mit perfekter Aussicht
Der Gipfel offenbart einen wunderschönen Ausblick in die östlichen Julier – allen voran dem Triglav, Kanjavec und vielen schönen Gipfeln mehr.
Abb. 6: Die Gruppe mit dem Triglav im Hintergrund
Einmal mehr wurde klar, dass wir bei der gemeinsamen Leidenschaft, den Bergen keine Grenzen oder sonstige Hindernisse kennen und am Ende hatten wir alle das gleiche Ziel:
Abb. 7: Der slowenische Slivo war hoch im Kurs
Nach einer kurzen Gegensteigung kamen wir alle wieder gut im Tal an – und freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Übung und Tour mit unseren slowenischen Kameraden.
Abb. 8: In pulvrigen Schwüngen dem Tal entgegen
Photos: Müller, et.al.
Text: Ludescher