Ortstelle Kolbnitz
Einsatzgebiet
239 km2
Ortstellenleiter
Hannes Oberhuber
Mobiltelefon
+43 650 55 32 934
Spendenkonto
Raika Lurnfeld-Reisseck lautend auf:
Bergrettung Kolbnitz
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Stüdlgrat 9.10.2010
Bei unserem abendlichen Ski- Ausflug auf die Stüdlhütte Anfang Mai 2010 war die Idee entstanden am 10.Oktober eine Tour zum Glocknergipfel zu unternehmen. Nach der Ski-Tour im April, der Grögerrinne und dem Westgrad, für uns Beide das dritte Mal Glockner in diesem Jahr. Der 9.Oktober, ein herrlicher Herbsstag, allerdings nur, wenn man sich über 2.500 Seehöhe befand, darunter war zäher Nebel. Auf der Anreise dichter Nebel, Tempo 30 war für die geringe Sicht schnell genug. Aufbruch war um 7 gemütlich vom Parplatz Lucknerhaus, um kurz nach halb 9 hatten wir schon den ersten Kaffee auf der Stüdlhütte. Es war sehr ruhig, da schon viele Richtung Gipfel aufgebrochen waren. Wir ließen uns Zeit, da wir nicht ins Getümmel am Grat geraten wollten. |
Als wir um kurz nach 10 die Hütte verließen, trauten wir unseren Augen kaum. Eine ganze Karawane machte sich von der Stüdlhütte Richtung Teuschitzkees auf. Flotten Schrittes überholten wir die meisten bis zum Gletscher und wir stellten fest, dass sich die Gruppe ein Lager am Gletscher einrichete um erst am nächsten Tag den Gipfel zu erklimmen.
Am Grat kamen wir dank der guten Verhältnisse flott voran und holten bereits kurz nach dem "Frühstücksplatztl" die erste Seilschaft ein. Diese war eine 3er Seilschaft mit einem Kind, welches unüberhörbare Angst hatte und sich bereits im leichteren Teil des Grates schwer tat.
Noch 2 weitere Seilschaften liesen uns vorbei und kurz vor 15 Uhr standen Björn und ich am Gipfel. Schnell machten wir uns wieder auf den Abstieg um nicht allzulange im "Stau am kleinen Glockner" zu stehen.
Kurz unterhalb des Gipfels kamen wir an einer slowakischen Seilschaft vorbei, die mit schwachem Englisch zu erkennen gab, dass sie weder vor noch zurück wussten. Ein Mann und eine Frau konnten nicht mehr aus eigenem Können absteigen, da der Mann körperlich verausgabt und die Frau technisch nicht mehr in der Lage war, sich abzuseilen....
Es dauerte fast 2 Stunden bis wir die beiden unterhalb des Eisleitl sich selbst überlassen konnten. Wir wollten zuerst das nahezu ungebrauchte 60m Seil der Slowaken nehmen, doch leider war es dermaßen durcheinadner und verknotet, dass es sehr lange gedauert hätte es auseinanderzufädeln. Wir nahmen unser 30m Seil. Unserer Unterstützung der Slowaken war einer anderen Seilschaft aus Tschechien ziemlich egal, sie ließen sich nicht davon abhalten über und unter unserem Seil durchzusteigen, bis wir selbst einen Knoten am Seil hatten und uns erst ausbinden mussten ehe wir das Durcheinander lösen konnten. Wir konnten sie aber doch überzeugen, dass wir im Abstieg schneller waren und liesen sie hinter uns.
Die erschöpften Slowaken blieben im Zelt bei der Adlersruhe, es wurde nichts aus einem spendierten Radler...
Wir konnten diesen herrlichen Tag mit traumhafter Fernsicht voll genießen, wir waren durch diese "Hilfsaktion" erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit bei der Stüdlhütte.
Nach einem tollem Abendessen gingen wir zur gemütlichen Nachbesprechung über, diese dauerte bis kurz nach der Sperrstunde. ...wir musste am nächsten Tag nur mehr bis zum Auto.
Ein würdiger Abschluss der Hochtourensaison, bis zum Anfang der Ski- Tourensaison.
Berg Heil Björn und Hannes