Ortstelle Kolbnitz
Einsatzgebiet
239 km2
Ortstellenleiter
Hannes Oberhuber
Mobiltelefon
+43 650 55 32 934
Spendenkonto
Raika Lurnfeld-Reisseck lautend auf:
Bergrettung Kolbnitz
IBAN: AT47 3941 2000 0050 3243
BIC: RZKTAT2K412
Chronik
Chronik der Orstelle Kolbnitz
Österreichischer Bergrettungsdienst Ortsstelle Kolbnitz
Im Jänner 1961 wurde die Ortsstelle Kolbnitz als Außenstelle der Bergrettung Spittal/Drau, von Herbert Moskric, Alois Prugg, Sepp Pacher, und Gerhard Ebner gegründet.
1961 wurden auch Wilfried Penker, Reinhard Schall, Hermann Kleinfercher, Fredl Hütter, Erwin Raunig, Liberatus Benedikt, Dieter Köck, Hans Dorighi und Ernst Mochar in den Bergrettungsdienst aufgenommen. Die ersten Einsatzübungen wurden mit der Ortsstelle Spittal/Drau unter der Leitung vom Ortsstellenleiter Julian Kollnitz abgehalten.
In der Pension Pacher in Zandlach traf man sich regelmäßig zu den Heimabenden, wo verschiedene Schulungen durchgeführt wurden. Ortsstellenleiter Kollnitz aus Spittal war des öfteren bei den Ausbildungsabenden anwesend.
Die ersten Ausrüstungsgegenstände wurden von der Ortsstelle Spittal zur Verfügung gestellt. Das waren ein 30 m langes Seil - allerdings beschädigt, weiters ein Seil 8mm 20 meter lang, 2 Stück Armbinden, 2 Reepschnürre 8mm, Verbandszeug und zwei Kramerschienen.
Die Pistendienste am Schoberboden wurden an den Wochenenden von zwei Kolbnitzer und zwei Spittaler Bergrettern durchgeführt.
Ab 1964 wurden die Heimabende im Gasthof Stanerbräu abgehalten.
Am 10.Okt. 1965 fand am Schoberboden eine große Suchaktion nach dem Vermissten
Rudolf Gugganig aus Badgastein statt. Die Suche musste um 22 Uhr 30 abgebrochen werden. Am 11.Okt. wurde die Leiche des Vermissten am Fuße der Schober Nordwand gefunden. Der Leichnam musste von der Gendarmerie und der Bergrettung zu Fuß ins Tal gebracht werden.
Am 12.Dez. 1965wurde das erste mal Pistendienst im Schigebiet Reißeck Seenplateau gemacht.
Am 13. Juli 1966 fand die Gründungsversammlung zur eigenständigen Bergrettungs- Ortsstelle Kolbnitz, im Gasthof Stanerbräu statt
Der Landesleiter der Bergrettung Kärnten Fritz Havranek, bestellte den Vorstand der neuen Ortsstelle Kolbnitz.
Ortsstellenleiter: Herbert Moskric
Ausbildungsleiter: Alois Prugg
Kassier und Schriftführer: Gerhard Ebner aus Napplach
Der Ortsstelle gehörten weiters Josef Pacher, Hans Raunegger, Helmut Thurner, Peter Tschöpe, Dieter Tschöpe, Liberatus Benedikt, Harry Gradnitzer, Rudi Pacher, Helmut Schaar, Hansi Schaar, Ferdl Granitzer, Gert Ruprecht, Helmut Kumnig, Roland Frankford und Alois David an.
Bei der Versammlung waren als Ehrengäste anwesend:
Landesleiter Fritz Havranek, Hundereferent Albert Gagl.
Der Spittaler Ortsstellenleiter Julian Kollnitz und Wolfgang Mandl.
Der Mallnitzer Ortsstellenleiter Rupert Herzog mit drei Männern.
Gendarmerie Postenkommandant Rev. Insp. Josef Salbrechter und Anton Taler vom Posten Kolbnitz.
Am 21. Nov. 1966 wurde mit der Ortsstelle Spittal vereinbart, dass an den Wochenenden—Samstag und Sonntag – je Ortsstelle zwei Mann Pistendienst im Schigebiet Reißeck machen. Die Dienstausweise mit der Nummer 5,6 und 6A bekam die Ortsstelle Kolbnitz. Jede Ortsstelle legte ein eigenes Dienstbuch an. Die Dienste wurden von der Ortsstelle zwei Monate im Voraus eingeteilt.
Die ersten zwei Funkgeräte wurden im Juni 1967 vom Bürgermeister Josef Moser bei der Firma Dagsbron bestellt. Diese waren nach einen Schreiben von der Gemeinde mit der örtlichen Feuerwehr dienstlich zu teilen.
Am 8.Nov. 1967 kam von der Landesleitung die Weisung, alle Seile und Reepschnüre aus Hanf aus den Gerätekammern zu geben. Diese seien künftig für keinerlei Kletterfahrten zu gebrauchen.
Die Teuchl wurde am 27. Nov.1967 in das Aufsichtsgebiet der Ortsstelle Kolbnitz genommen. Zuvor war die Ortsstelle Fragant für die Teuchl zuständig.
Der Schilift Raunigwiese wurde im Winter 67/68 eröffnet.Die Bergrettung sollte da gegebenenfalls Dienst tun. Anfangs wurde den Diensttunden sogar die Liftkarte verrechnet, weil der“ Liftler“ Siegfried Rinnofner nichts von einer Abmachung zwischen Bürgermeister Moser und Ortsstellenleiter Moskric wusste.
Bei der Landesversammlung 1968 in Villach wurde die Ortsstelle Kolbnitz von Landesausbildungsleiter Janes Kersic für den regen Kursbesuch der Kolbnitzer Bergrettungsmänner öffentlich belobigt.
Bei der Winterübung 1968 wurde die Bergrettung Kolbnitz vom Bergführer Hias Kumnig zu einer Vorführung mit dem ersten Lawinenverschüttetensuchgerät eingeladen. Um die Vorführung realistisch zu gestalten, wurde Hans Oberhuber in einer Schneehöhle vergraben.
An ein Markierung oder Vermessung der Schneehöhle wurde nicht gedacht.
Beim Versuch Oberhuber mit dem Lawinenverschütteten Suchgerät zu finden ,versagte die neue Technik. Mit dem Pieps-Gerät fand man den „Verschütteten“ nicht.
Nach mehreren vergeblichen Versuchen begab sich ein sichtlich nervöser Kumnig Hias auf die Knie, und suchte kriechend und schreiend den „Verschütteten“. Er wurde schließlich doch gefunden. Oberhuber bekam vom hektischen Treiben an der Oberfläche nichts mit. Nach der Vorführung stieg man zur oberen Mooshütte auf, um die Winterübung durchzuführen. In den Morgenstunden kroch der Lawinenhund eines anderen Bergretters zu Oberhuber ins Schlaflager. Als der Hund merkte das er nicht beim Herrl lag, wurde Oberhuber auch noch gebissen.
Glück im Unglück hatte Josef Feistritzer aus Preisdorf am 1. Feber 1969 beim Wildfüttern am Schwandt in 1400m Seehöhe. Er stürzte beim Äste abreisen von einem Baum und zog sich schwere Prellungen zu. Um 22 Uhr wurde die Bergrettung verständigt. Um 1 Uhr 30 traf man beim Verletzten ein. Feistritzer grub sich mit seinem Bergstock in einen Ameisenhaufen eine Schutzhöhle. Durch die schwierige Lage des Unfallortes erwies sich der Abtransport mit dem Akja als sehr kompliziert. Um 3 Uhr morgens konnte der Verletzte dem Roten Kreuz übergeben werden.
Heimabend am 13. Dez. 1969 beim Stanerbräu.
Wiedergabe der Aufzeichnungen vom Ortsstellenleiter Herbert Moskric:
Es wurden zwei junge Männer neu aufgenommen, was eine heftige Diskussion auslöste. Es soll hier ausdrücklich niedergeschrieben sein das Hans Raunegger eine unmögliche Einstellung habe. Er betont immer die Jungen seien nichts wert, taugen zu nichts. Ich will aber die Frage aufwerfen, wie soll die Ortsstelle bestehen wen nicht neue Männer eintreten. Es sei hier zugegeben, die Jungen verstehen nichts. Das ist richtig, man wird es ihnen doch noch beibringen. Obendrein was hat Raunegger schon gekonnt, als er in den ÖBRD eingetreten ist. Zur Neuaufnahme der beiden Männer wurde abgestimmt. Außer Raunegger war niemand dagegen.
Die Jahreshauptversammlung 1969 mit Tätigkeitsbericht fand im Stanerbräu statt. Der Kassa Bericht ergab einen Kontostand von 1300,35 Schilling.Da kein Geld zu erwarten war, wurde für jeden Anwesenden ein Krügerl Bier a 4.50 Schilling bezahlt.
Es wurde beschlossen wer drei Pistendiensten unentschuldigt fernblieb, wird von der Bergrettung ausgeschlossen.
Bei der Jahreshauptversammlung 1970 legte Herbert Moskric seine Funktion als Ortsstellenleiter zurück. Er übersiedelte nach Lienz und konnte die Ortsstelle nicht weiterführen. Neuer Ortsstellenleiter wurde Alois Prugg.
Von 1971 bis 1975 gab es außer dem Ortsstellenleiter keinen gewählten Funktionär. Bei der Ausbildung wurde Alois Prugg von Hans Raunegger unterstützt.
Bei der Hauptversammlung 1975 wurde ein neuer Vorstand gewählt.
Ortsstellenleiter: Alois Prugg,
OL Stellvertreter: Helmut Kumnig,
Kassier und Schriftführer: Schaar Hans,
Ausbilder: Kerschbaumer Hans und Recnik Herbert)
Im Sommer 1977 veranstaltet die Bergrettung Kolbnitz zum ersten Mal ein Sommerfest am Schulplatz. Durch die großartigen Erfolge der Sommerfeste wurden in den folgenden Jahren mit den erzielten Gewinnen eine finanzielle Basis geschaffen. Die Ausrüstung konnte modernisiert und ergänzt werden. Über Jahre war das Bergrettungsfest ein gern besuchter Fixpunkt im Veranstaltungsprogramm der Gemeinde Kolbnitz.
Am 30. Okt. 1977 verunglückte der Jäger Dr. Rainer Vossen im Mühldorfer Graben. Trotz schwierigen Gelände und stockfinsterer Nacht konnte der Jäger geborgen werden.
Für diesen Einsatz wurde den Kameraden Alois Prugg, Helmut Kumnig, Hans Kerschbaumer, Siegfried Dorfer, Gerhard Ebner, Max Labernig und Harald Edlinger die Lebensrettermedaille des Landes Kärnten verliehen.
Im Herbst 1979 ist unser Kamerad Sieghard Egger aus der Teuchl im Arlberggebiet verschollen. Er war alleine zu einer Bergtour aufgebrochen, von der er nicht zurückkam. Bei einer Suchaktion konnte Egger Sieghard nicht gefunden werden. Der Wintereinbruch verhinderte weitere Suchaktionen. Bei einer groß angelegten Suchaktion 1980, bei der insgesamt 109 Mann und 31 Suchhunde eingesetzt wurden, nahmen 19 Mann von der Bergrettung Kolbnitz und der FF Penk teil. 1982 wurde S. Egger durch Zufall gefunden und in der Teuchl beerdigt.
Mit einer Leistungsschau am 2. Mai 1981 wurde das 15 jährige Bestandjubiläum gefeiert. Bei der Jubiläumsveranstaltung im Stanersaal konnte Ortsstellenleiter Alois Prugg viele Ehrengäste begrüßen.
Wegen der Schließung des Gasthaus Stanerbräu wurden ab 1982 die Heimabende im Gasthaus Berger Emmi in Zandlach abgehalten.
Am Neujahrstag 1983 verunglückte der Bergführer Hias Kumnig am Reißeck beim Schifahren. Wenige Tage später verstarb er an den Folgen des Unfalles. Hias Kumnig war jahrelang Hüttenwirt auf der Reißeckhütte. Mit seiner Erfahrung stand er der Bergrettung Kolbnitz stets mit Rat und Tat zur Seite