Ortsstelle Klagenfurt
Einsatzgebiet
1.450 km2
Ortstellenleiter
Ing. Kurt Müller
Mobiltelefon
+43 664/88553414
Spendenkonto
Österreichischer Bergrettungsdienst
Ortsstelle Klagenfurt
AT49 1700 0001 1600 0938
1. Sommerübung 2012
1. Sommerübung 16.-17.06.2012 am PlöckenpassWenn eine ursprünglich geplante Bergrettungsübung langfristig auf Grund terminlicher Probleme um eine Woche verschoben wird und dann genau der ursprüngliche Termin ein Sauwetter ist und sich eine Woche später das schönste Sommerwetter einstellt, fällt das in die Rubrik: „Wenn Engel reisen…“.
Auf Grund dieses Wetterglücks erlebten 21 Bergretter der Ortsstelle Klagenfurt ein herrliches Wochenende am Plöckenpass, ein wahres Paradies für Kletterfreunde, aber auch ein schönes Gebiet zum Üben der wichtigsten Rettungstechniken für Einsätze im felsigen Gelände. Um im Ernstfall diese vielfältigen und manchmal komplizierten Handgriffe sicher zu beherrschen, ist es für jeden Bergretter unbedingt erforderlich, die Seiltechnik immer wieder zu üben, bis man sie im Schlaf beherrscht.
Der erste Tag stand unter dem Motto „Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen“, also zuerst die Seiltechnikübungen und damit es nicht zu langweilig wird auch noch eine Einsatzübung mit einer Bergung von Verletzten aus felsigem Gelände. Erst am zweiten Tag sollten alle Teilnehmer und besonders die Kletterer auch auf ihre Rechnung kommen und einige schöne Kletterrouten erklimmen.
Das unterschiedliche Ausbildungsniveau der Teilnehmer wurde insofern berücksichtigt, dass die Anwärter und Auszubildenden sich mehr mit den Grundlagen wie Standplatzbau, Abbindeknoten und einfache Flaschenzüge beschäftigten, die ausgebildeten Bergretter die Einmannbergetechnik nach K. Hoi und den Umbau am Stand auf die DAV-Methode übten, die Königsdisziplin in der Seiltechnik.
Nach einer Mittagspause stellte uns das Ausbildungsteam um Robert Hummer vor eine besondere Herausforderung. Es sollten zwei Verletzte, die einen Notruf aus dem Klettergebiet abgesetzt haben, unter Angabe der GPS-Koordinaten gesucht und geborgen werden. Wie sich herausstellte, war die Suche der Verletzten trotz GPS nicht so einfach. Zudem befanden sie sich auch nicht wie erwartet in einer Kletterroute, um sie mit der zuvor geübten Einmannbergetechnik zu bergen, sondern sie waren im mäßig schwierigen Klettergelände „platziert“, aus dem die Bergung noch immer relativ aufwändig war. Aber genau solche Einsatzübungen sind wichtig, um den gesamten Ablauf von der Alarmierung bis zum Einsatzende durchzuspielen und die Schwächen herauszufiltern.
Nach der Einsatzübung, die bis spät am Abend dauerte, warteten unsere Grillmeister Wolfgang und Johannes am Alpencampingplatz in Kötschach auf die hungrigen Bergretter. Durch eine Spende der Firma Wech-Kärntner Truthahn-Verarbeitung ließen wir uns die gegrillten Truthahnschnitzel sehr wohl bekommen und konnten unsere Kräfte für eine „harte“ Nacht in den Campingzelten und den nächsten Klettertag sammeln.
Nach einem ausgezeichneten Frühstück verteilten wir uns im Gebiet des Plöckenpasses, das für jeden Bergsportfreund etwas bietet: Von Klettersteig auf den Cellon bis Alpinklettern am Kleinen Pal, dem Panettone oder im Bereich der Collin-Alm. Die Qualität des Felsens ist so gut wie selten in unserer Gegend. Dazu das herrliche Wetter und die Freude beim Klettern sind eine würdige Belohnung für die anstrengenden Übungen am Vortag. Diese Gemeinschaftstouren runden ein Übungswochenende ab und fördern die Kameradschaft sehr.
Neben dem Ernst bei den Übungen dürfen auch Freude und Spaß beim Bergsteigen nicht zu kurz kommen. Wir Bergretter machen dies ausschließlich in unserer Freizeit und ehrenamtlich, unsere Belohnung ist der Dank der Geretteten und das gute Gefühl, jemandem in Not helfen zu können.
Alle Fotos: Martin Hofmann