Ortsstelle Klagenfurt
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Ing. Kurt Müller
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Österreichischer Bergrettungsdienst
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2. Sommerübung 2012
Die 2. Sommerübung 2012 fand vom 13. bis 14. Oktober in den Julischen Alpen statt.
Vier Gruppen gingen über unterschiedliche Routen wie in einem Sternmarsch zur Corsihütte.
Und wieder darf von einer tollen und gelungenen Sommerübung berichtet werden, welche diesmal im Zeichen der Orientierung stand.
Ohne jegliche Vorabinformation, wo es denn hinginge, traf sich am Samstag um 6:00 Uhr in der Früh ein Haufen noch sehr müder, aber motivierter Bergretter am Minimundus-Parkplatz. Diese wurden noch ein wenig auf die Folter gespannt, ehe eine Einteilung in vier Gruppen stattfand. Jeder Gruppe wurde ein anderer Ausgangspunkt für den Abmarsch zum bis dato noch unbekannten Stützpunkt zugeteilt. Dennoch war das Ziel, sich im Laufe des Tages auf einer (derselben!) Hütte in den Julischen Alpen zu treffen.
Nach den jeweiligen Infos, welche die Teilnehmer vom jeweiligen Gruppenleiter in Form von Marschzahlen, Entfernungen und Koordinaten bekamen, war bald klar, dass es sich um das Rifugio Guido Corsi handeln musste. Ausgestattet mit Karte, Kompass und GPS-Gerät wurden dann die einzelnen Etappen der jeweiligen Zustiege erarbeitet, welche am Vortag vom gehfreudigen Ausbildungsteam ausgekundschaftet wurden. Angenähert wurde sich der Hütte sowohl vom Saisera-Tal, einerseits über die Bärenlahnscharte, andererseits über die Carnizza- und Kaltwasserscharte, als auch vom Weißenbachtal über die Korscharte und ebenso von Sella Nevea aus über die Cregnedul-Alm und den Passo degli Scalini. Von angenehmen Wanderwegen über steiles Schrofengelände bis zu Klettersteigen war alles dabei. Auch die versteckten Leckerlis wurden von allen Gruppen unter teilweise hohem Risiko (rutschiges Gelände, Steinschlag) gefunden und genossen (wenns ums Essen geht, ist kein Weg zu schwer…).
Obwohl ein GPS für nebelige Verhältnisse eine gute Sache ist, kamen wir abermals zu der Erkenntnis, dass eine gute Karte vom jeweiligen Gebiet einfach essentiell ist und man auch ruhig öfter mal einen Blick darauf riskieren sollte, um zu schauen, wo man sich gerade befindet (und ob das dort ist, wo man hinmöchte ;-) ). Das Wetter hätte zum Orientieren gar nicht besser sein können. Dichter Nebel und Nieselregen erlaubten uns unter wirklich realitätsgetreuen Bedingungen zu arbeiten. Trotz dieser Umstände trafen bis zum späteren Nachmittag auch noch die letzten Kameraden in der Hütte ein, wo alle sogleich mit Aperitivo vom sehr fürsorglichen Hüttenwirt empfangen wurden (literweise Wein und italienische Jause). Mit diesen Genussmitteln und noch viel mehr (Pasta, Polenta, Gulasch etc.) klang der Nachmittag aus und ging sehr schnell in den Abend über, bis auch um ca. 3 Uhr die letzten in ihre gemütlichen Lagerbetten fielen, um dann schließlich mit bestem Wetter und einem wunderschönen Sonnenaufgang (zumindest die, die so früh schon munter waren) am nächsten Tag belohnt zu werden.
Schließlich ging es nach gemütlichem Frühstück gemeinsam über die Korscharte auf dem Normalweg sowie über den „Sentiero Attrezzato Centenario“ zum Bivacco Gorizia, welches sich unter der Weißenbachkante befindet. Dort legten wir eine Gedenkminute an unseren dort im August tödlich abgestürzten Kameraden Walter Primosch und seine Freundin Dani Oberwasserlechner ein, was an dieser speziellen Stelle allen sehr nahe ging.
Danach ging es flott durch das schöne Weißenbachtal mit seinen zum Klettern einladenden Felsformationen zurück ins Tal, wo dann nochmal logistische Fähigkeiten gefragt waren, um die über die ganze Gegend verstreuten Autos wieder an die Besitzer zu bringen. Der Ausklang fand dann beim Pizzaessen in Tarvis statt, womit dann alles in allem auf eine sehr genussvolle, aber auch erfolgreiche Übung mit ausgesprochen reger Teilnahme zurückgeblickt werden konnte.
Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle den Organisatoren sowie dem Hüttenpersonal, welche dafür sorgten, dass alles rund ablief und keiner verdursten oder verhungern musste.
Bericht: Silvia Potzmann
Fotos: Wolfgang Scharf, Silvia Potzmann, Thomas Zechner