Sucheinsatz Radendorf/Wurzenpass, 5.-6.8.2018
Am ersten Abend waren sieben Hundeführer und eine Hundeführerin aus drei Talschaften im Einsatz, am Montag konnten noch fünf Hundeführer und eine Hundeführerin die Suche fortsetzen. Die Wegsuche am Sonntagabend hatte keinen Erfolg gebracht. Erst langsam kamen Details zum Vermissten der Einsatzleitung zur Kenntnis. Der Montag brachte brütende Hitze. Unter diesen Bedingungen war es notwendig, in teils sehr schwierigem Gelände mehrere Stunden zu suchen. Dies bedeutet für Hundeführer und Hund eine große Belastung. Nach vielen Stunden ist es manchmal sehr schwer, die Konzentration aufrecht zu erhalten.
Gegen 13.30 Uhr war Kurt Kristler mit seiner Bergrettungshündin „Akira“ unterhalb des leer stehenden Gehöftes „Platzer“ in steilstem Gelände unterwegs. Es war bekannt geworden, dass der Vermisste gerne abseits der Wege unterwegs war. In der Früh war bereits der Hund des Vermissten aufgetaucht. Neben der Wegsuche kleinerer Ziehwege versuchten die Hundeführer nun auch teilweise entlang der Höhenschichtlinien zu suchen, um aufgrund der Steilheit des Geländes mit Hilfe der Hunde mögliche „Absturzbahnen“ ausfindig zu machen. Diese Taktik führte letztendlich zum Erfolg. Selbst nach mehreren Stunden Suche war Kristler aufmerksam genug, eine mögliche Anzeige seiner „Akira“ in Falllinie nach unten zu erkennen. Auch Spuren schienen erkennbar zu sein. Bei einem Abbruch endete die Anzeige Akiras. Doch da Kristler mit dem Verhalten seiner Hündin vertraut war, war er nun hellwach und aufmerksam. Nachdem er den Abbruch umgangen hatte, um im Bogen von unten kommend den unteren Bereich des Abbruches abzusuchen, erhob sich ein Raubvogel aus dem Bereich eines Wasserfalles in die Luft. Dies nun schien ein sehr deutliches Zeichen zu sein. Tatsächlich konnte der Vermisste von ihm, leider jedoch nur mehr tot entdeckt werden. Er war nur aus kürzester Distanz zu sehen und musste an die sechzig Meter im steilen Gelände abgestürzt sein. Wenig später wurde von Kristler noch der Hund des Nachbarn des Vermissten leicht verletzt geortet und weitere Kräfte zur Bergung angefordert.
An diesem Suchverlauf zeigt sich deutlich, dass der Sucherfolg immer ein Teamerfolg ist. Auch wenn der Hund in vielerlei Hinsicht dem Menschen haushoch überlegen ist, so muss der Hundeführer nicht nur in der klugen Wahl der Suchtaktik, sondern auch durch das „Lesen“ seines Hundes im Zusammenspiel mit den Umwelteinflüssen die richtigen Entscheidungen treffen. Hundeführer müssen im Sucheinsatz in mitunter schwerstem Gelände genügend Reserven haben, um ihren Hund fortwährend zu beobachten. Sie müssen daher konditionell und alpinistisch ambitionierte Bergsteiger und voll ausgebildete Bergretter sein, um nicht nur sicher unterwegs, sondern auch als Hundeführer erfolgreich zu sein. Wir sind stolz, in der Hundestaffel so ausgezeichnete Alpinisten zu haben, die im Zusammenspiel mit ihren Hunden Jahr für Jahr Sommer wie Winter großartige Leistungen vollbringen.
Ganz herzliche Gratulation an unseren Hundeführer Kurt und seine „Akira“! Herzlichen Dank von Seiten der Ortsstelle Villach an die Hundeführer der Talschaften Mittelkärnten, Unterkärnten und Gail- und Lesachtal für ihre großartige Arbeit!
gg
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