Alpe_Adria_2017
Senza confini! Brez meja! Suchhunde kennen keine Grenzen!
Internationales Bergrettungs-Suchhundetreffen „Alpe Adria“ am Goldeck bei Spittal/ Kärnten
Teilnehmer aus Friaul-Venetien, Slowenien, Kroatien und Österreich waren am Samstag, 30. September 2017 nach Kärnten angereist, um mit ihren Hunden beim Internationalen Alpe-Adria Suchhundetreffen dabei zu sein.
Rasch und unbürokratisch helfen
Immer wieder kommt es für die Bergrettung Kärnten zu grenzüberschreitenden Sucheinsätzen im Dreiländereck.
Aus diesem Grund hat sich schon 1992 die Arbeitsgruppe Alpe Adria der Suchhunde für Vermisste und Lawinenopfer bei den Bergrettungsdiensten Österreich-Italien-Slowenien formiert. Seither findet ein Mal pro Jahr eine gemeinsame Übung von Einsatzkräften aller drei Länder statt. Seit einigen Jahren ist auch die Bergrettung Kroatien mit dabei. Ziel aller Partnerorganisationen ist es, auf Basis persönlicher Kontakte ein Netzwerk zu bilden, das unbürokratisch – und damit rasch – bei Einsätzen über die Grenzen hinweg agieren kann. Die Gastgeber wechseln dabei ab, heuer war nach drei Jahren wieder die Bergrettung Kärnten an der Reihe.
Einsatznahe Bedingungen auf dem Goldeck bei Spittal
Nebel und 5,5 Grad Celsius begleiteten die Teilnehmer am 30. September zu dieser traditionellen Übung aufs Goldeck bei Spittal.
Mit dabei Vertreter der slowenischen und friulanischen Bergrettung, des italienischen Zolls (Guardia di Finanza), der Bergrettung Belluno-Veneto und Kollegen aus Rijeka/Kroatien.
Auch Bundeshundereferent Sepp Lederhaas und Bergrettungs-Landesleiter Otmar Striednig verfolgten aufmerksam das Geschehen.
Im Seetal auf 1885m Seehöhe hatte Suchrundereferent Lorenz Geiger mit Unterstützung der Ortsstelle Spittal/Drau alles vorbereitet. Die genauen Übungsszenarios wurden bestimmt, die Suchfelder vermessen, Karten erstellt und alle notwendigen Genehmigungen eingeholt.
Nach der mehrsprachigen Begrüßung der Teilnehmer wurden die einzelnen Suchfelder mittels Los an die Suchtrupps vergeben und Hund mit Hundeführer losgeschickt, um die zuvor versteckten „Vermissten“ zu orten. Alles war im Vorfeld bestens von den Kameraden der Ortsstelle Spittal vorbereitet worden: Ein Zelt aufgestellt, eine Jause besorgt, Suchfelder markiert und GPS-Geräte bereit gestellt. Die „Opfer“ hatten sich schon in aller Früh, ausgerüstet mit Wärmeflaschen und heißem Tee auf ihre Posten begeben.
Alle teilnehmenden Hundeteams konnten die an sie gestellten Aufgaben trotz widriger Wetterverhältnisse souverän meistern.
Kommunikation, um im Notfall rasch und unbürokratisch helfen zu können
Der Tag stand voll und ganz unter dem wichtigen Aspekt des Gedanken- und Erfahrungsaustausches.
„Das ist das Wesentliche: Kontakte pflegen und voneinander lernen. Nur so kann im Ernstfall bei grenzüberschreitenden Einsätzen effizient zusammengearbeitet werden“, so Kärntens Lawinen- und Suchhundereferent Lorenz Geiger bei der Schlussbesprechung.
Die Atmosphäre der Tagung war äußerst positiv. Die Einsatzkräfte haben das gemeinsame Ziel, den oder die Vermissten so rasch wie möglich zu finden, zu bergen und zu versorgen.
Die Hunde kennen dabei ohnehin keine Grenzen – und das ist die allerbeste Voraussetzung.
(DDr. Ulley Rolles, Bergrettungsärztin)
Alle Fotos: DDr. Ulley Rolles