HS-Übung 20150804
Bergrettungshunde schnuppern Höhenluft am WindenseilDie Wetterbedingungen waren perfekt: bei strahlendem Sonnenschein fanden sich am 4. August elf Bergrettungshundeführer mit ihren vierbeinigen Gefährten am Trainingsplatz des Hundesportvereins Spittal/Drau ein. Das Ziel dieses Vormittags war es, die Flugtauglichkeit der Hunde zu (über)prüfen.
Es dauerte nicht lange, da brummte die graugrüne Alouette III des Bundesheeres schon heran. Pilot Harald Blank, Bordtechniker Franz Wagner und Flugretter Mario Seidler gaben zunächst eine kurze Einschulung zum Umgang mit dem Hubschrauber, zur richtigen Einweisung und Annäherung, zu Gefahrenquellen und Sicherheitsaspekten beim Anseilen und gingen dann speziell auf die Arbeit an der Seilwinde ein, die als letzter Teil der Übungen geplant war.
Doch zunächst einmal hatten die Hunde Gelegenheit, am stillstehenden Helikopter das Ein- und Aussteigen zu trainieren. Einige der jungen Hunde waren sichtlich etwas nervös, speziell die Älteren gingen es gelassen an.
Der nächste Schritt war schon schwieriger: Pilot Blank startete, die Rotorblätter begannen sich zu drehen und das Motorengeräusch wurde immer lauter. Jeweils zwei Hundeführer näherten sich in gebückter Haltung dem Einstieg und nahmen mit ihren Vierbeinern im Hubschrauber Platz. Dann wurde mit dem Gewöhnungsflug begonnen. Die Maschine hob ab und der Pilot drehte eine große Runde über Spittal/Drau und die angrenzenden Berge hinweg.
Es rumpelt und pfeift da drinnen ganz schön, bei einer Richtungsänderung geht der Heli in Schräglage, doch bei ihren Hundeführern konnten sich die Hunde sicher fühlen. Alles ganz normal, signalisierten diese und die jungen Hunde lernten: "Passt, das gehört dazu !"
Einige der älteren, erfahrenen Bergrettungshunde konnten es kaum erwarten, als sie an die Reihe kamen. Sie kannten das Spiel schon und sprangen routiniert in die Maschine, nahmen Platz und überblickten wichtig von hinten das Cockpit. Manch junger allerdings musste das erste Mal hinein gehoben werden, aber die Angst wird sich von Mal zu Mal legen und auch das Schweben über den Dingen wird zur Gewohnheit werden.
Krönender Abschluss des Übungstages war das Aufwinden. Dafür gibt es für die Hunde einen speziellen Bergesack, in den sie mit ihren vier Pfoten hineinsteigen, der dann rundum verschlossen wird und für einen sicheren Transport am Bergeseil - gemeinsam mit dem Hundeführer - sorgt.
Der Hubschrauber startet zunächst, dann wird aus etwa 10 m Höhe das Windenseil herabgelassen. Sorgfältig wird geprüft, ob man richtig eingehängt ist, ein Zeichen wird an den Piloten gegeben und schon geht es los.
Zug um Zug wird das Seil mit der kostbaren Fracht höher gehievt, während der Hubschrauber weg fliegt. Schließlich kann sich der Hundeführer mit seinen Händen an den Kufen abstützen, während der Heli seine Runden dreht.
Der Hund hängt dabei immer ganz nah beim Herrl und schwebt mit ihm zusammen in luftige Höhen. Beim Landeanflug wird das Seil mit der Winde wieder Stück für Stück zu Boden gelassen, bis Hund und Herrl wieder festen Grund unter sich haben.
Einen ganzen langen Vormittag konnte so alles mit Ruhe geübt werden, sodass am Ende alle Hunde entweder zum ersten oder zum wiederholten Male Gelegenheit hatten, sich an die besonderen Gegebenheiten beim Hubschrauberflug zu gewöhnen.
Den Test der Flugtauglichkeit haben alle bestanden, die jungen und die älteren - Vierbeiner und Zweibeiner - und alle konnten sie zu Recht stolz und zufrieden sein.
Ein herzliches 'Dankeschön' an das Team der Alouette III für diesen gelungenen Übungstag und an Heidi vom Hundesportverein für die Gastfreundschaft !
(UR), alle Fotos Ulley Rolles
edit.: LEA