Drei neue Einsatzfahrzeuge für die Bergrettung
Ein lange gehegter Wunsch ist für die Bergrettungsortsstellen Bad Eisenkappel, Kolbnitz und Villach in Erfüllung gegangen. Sie wurden mit neuen Einsatzfahrzeugen ausgerüstet. Das Einsatzgebiet der Bergretter bleibt zwar immer noch der Berg und das unwegsame Gelände, also eher etwas wo man nur mehr zu Fuß hinkommt, jedoch sind die meisten Ortsstellen so organisiert, dass für die rasche Reaktion und das Vorwärtskommen ein Fahrzeug notwendig ist. Ausgestattet sind diese Autos mit unfangreichen technischen Details. Die Fahrzeuge wurden in einem feierlichem Rahmen am Samstag, 28. November 2009, im Haus der Sicherheit in Klagenfurt übergeben und gesegnet.
Die feierliche Weihe und Übergabe:
Die Fahrzeuge wurden von Generalvikar Dr. Engelbert Guggenberger und und Pfarrerin Mag.ª Lydia Burchardt gemeinschaftlich gesegnet. Landesleiter Otmar Striednig hat in seiner Ansprache darauf hingewiesen, dass es ein wichtige Unterstützung für die professionelle Arbeit der Bergretter ist, mit neuem und modernem Gerät ausgestattet zu sein, und hat den drei Ortsstellen die Fahrzeuge in die Obhut übergeben. Die Ortsstellen waren mit großen Abordnungen an Bergrettern und durch die Ortsstellenleiter Christian Koschlak (Bad Eisenkappel), Thomas Jahn (Kolbnitz), Mag. Günther Pischelsberger (Villach) vertreten.
Die Ehrengäste und Unterstützer:
LAbg. und Bgm. Jakob Strauss (für die Gemeinden des Bezirkes Völkermarkt), Bgm. Gerd Pichler (Gemeinde Kolbnitz-Reisseck), Bgm. Franz-Josef Smrtnig (Marktgemeinde Bad Eisenkappel), Dir. Kurt Rainer (Raiffeisenbank Lurnfeld-Reißeck), Dir. Franz Riegel (Raiffeisenbank Eberndorf)
Technische Details zu den Fahrzeugen:
VW Allradbus mit 140 Pferdestärken und Platz für acht Personen, Differenzialsperre, Schlechtwegeausstattung, kurzer Radstand, Rammschutz vorne, achtfach bereift, Schiebetüren hinten links und rechts, Anhängerkupplung (abnehmbar), variabel verstellbare und herausnehmbare Sitzreihen hinten und integrierte Standheizung.
Weiters wurden noch Adaptierungen vorgenommen, die diese Einsatzfahrzeuge erst zu etwas Besonderem machen. Im Kofferraum wurde ein Spezialausbau für ein Boxensystem, in welchem Einsatzgeräte verstaut werden können, vorgenommen. Damit kann man Kleinteile, egal für welche Art von Einsatz, gut verstauen und auch leicht wieder finden. Dann wurden noch die Rückwände der zwei hinteren Sitzbänke mit Blechtafeln verkleidet, um diese bei Spezialtransporten nicht zu beschädigen. Wenn die zwei hinteren Sitzreihen umgeklappt werden, dann bilden das Boxensystem im Kofferraum und die verblechten Sitzbankrückwände eine große ebene Fläche, um behelfsmäßige Verletztentransport durchführen zu können. Die Fahrzeuge sind mit einer zweiten Autobatterie ausgestattet, die von der ersten getrennt die Versorgung für den Innenraum sicherstellt. Damit gibt es mehrere 12V Steckdosen für diverse Zusatzgeräte innen und außen und eine erweiterte Innenraumbeleuchtung. Als Draufgabe wurde in die Fahrzeuge ein 230V Spannungswandler eingebaut, durch den zwei 230V Steckdosen im Innenbereich zur Verfügung stehen. Durch die große Leistung des Spannungswandlers (700W) lässt sich auch kurzfristig z.B. eine Bohrmaschine antreiben. Der eigentliche Sinn sollte aber die Anschlussmöglichkeit für Notebooks und diverse Ladegeräte von z.B. Mobilfunkgeräten sein. Natürlich muss ein echtes Einsatzfahrzeug auch eine Blaulichtanlage besitzen. Diese wurde auf einer eigenen Dachträgerschiene montiert. Auf dem Dach sind aber noch zwei Aluboxen aufgebaut, die für den Transport von Gerätschaften, wie Akjas oder Tragebahren (UT2000) oder anderem vorgesehen sind. Unter dem Dachträger wurde eine Leiter verstaut, die man von hinten hinausziehen kann und mit der man bequem zu den Transportboxen auf dem Dach gelangt. Außerdem wurden die Autos mit einer starken Funkanlage ausgestattet. Eine eingebaute Ladestation für Handfunkgeräte wurde auch vorgesehen. Etwas ausgesprochen praktisches ist der Magnetfußscheinwerfer, der individuell an den Metallteilen des Fahrzeuges angebracht werden kann.
Die Auswahl und die Ausstattung dieser drei Einsatzfahrzeuge orientierte sich also daran, einerseits die Möglichkeit des Mannschaftstransportes zu bieten, eine gut ausgestattete mobile Einsatzzentrale zu haben, Material einerseits sicher aber auch variabel (herausnehmbare Sitzreihen hinten) transportieren zu können, bei Bedarf auch behelfsmäßige Verletztentransporte durchführen zu können und trotzdem nicht auf ein modernes Fahrzeug verzichten zu müssen.
Finanzierung und Sponsoring:
Den Großteil der Kosten hat dabei dankenswerterweise die Landesleitung Kärnten des Österreichischen Bergrettungsdienstes getragen. Trotzdem waren die Ortsstellen, für die diese Fahrzeuge bestimmt sind angehalten, auch einen Teil der Kosten selbst zu tragen. Nachdem so große Ausgaben für ein kleines Ortsstellenbudget nicht so einfach handhabbar sind, sind Förderer notwendig, die wissen, wann einmal die Bergrettung Hilfe benötigt.
Für die OS Bad Eisenkappel waren das die Gemeinden des Bezirkes Völkermarkt (Labg. und Bgm. Jakob Strauss), die Raiffeisenbanken des Bezirkes Völkermarkt (Dir. Franz Riegel, Dir. Günther Barkowits, Dir. Albert David), Posojilnica Bank Bad Eisenkappel (Dir. Peter Kuchar), Alpine Bau AG (Dir. Fritz Schabkar), Zivilingenierurbüro Oberessl & Kantz (DI Johannes Kantz), Fa. Varch Bodensysteme (Wolfgang Varch), Petzen Bergbahnen AG (GF Alfred Bajancic) und die Fa. ALPOS (Gen.Dir. Mirjan Bevc).
Für die OS Kolbnitz waren das die Gemeinden Reißeck (Bgm. Gerd Pichler) und Mühldorf, (Bgm. Erwin Angerer), die Marktgemeinden Lurnfeld (Bgm. Rudolf Hartlieb) und Sachsenburg (Bgm. Wilfried Pichler) und die Raiffeisenbank Lurnfeld-Reißeck (Dir. Kurt Rainer).
Für die OS Villach war das die Fa. Technoholz (weitere Sponsoren werden erst in den nächsten Wochen ausfindig gemacht).
Bilder der Fahrzeugweihe und -übergabe finden Sie hier.