Lawinenabgang Gerlitzen
Am Sonntag (3.2.2013) Vormittag wurde die Bergrettung wegen eines Lawinenabgangs auf der Gerlitzen alarmiert. Dabei waren zwei Lawinen im Gipfelbereich, die eine mit Ausmaßen von 120 x 100m und die zweite Lawine im Bereich des Zweiersesselliftes mit Ausmaßen von 30 x 50m, abgegangen.
Zunächst war noch unklar, ob sich Schifahrer unter der Lawine befanden. Daher musste mit der umfangreichen Suche begonnen werden. Die ersten Suchtrupps konnten mit Hilfe von LVS-Geräten und Recco-Suchschirmen keine verschütteten Personen unter der Lawine ausmachen. Auch die Lawinen- und Suchhundeteams der Alpinpolizei und der Bergrettung zeigten keine Personen unter Lawine an. Um restlos sicher zu gehen, wurde der Lawinenkegel durch die Mannschaften absondiert. Dabei wurde ein Schi gefunden der aber später einem unversehrt gebliebenen Schifahrer zugeordnet werden konnte.
Im Einsatz standen 65 Bergretter der Ortsstellen Villach, Radenthein, Spittal/Drau, Ferlach, Klagenfurt und Hermagor mit 3 Lawinenhundeteams gemeinsam mit 10 Alpinpolizisten und weiteren 10 Helfern (Schilehrer und Pistenpersonal). Die Mannschaften wurden von den Sammelpunkten in Annenheim und Treffen mit dem Hubschrauber Libelle des BMI und dem Notarzthubschrauber Alpin 1 zum Einsatzort geflogen.
Um etwa 16:00 Uhr konnte der Einsatz abgebrochen werden und die Mannschaften wieder abrücken. Es konnten zum Glück keine Personen unter der Lawine gefunden werden und es war auch keine Vermisstemeldung bei der Polizei eingegangen.
Gerade Lawineneinsätze wie dieser, wo eine Verschüttung nicht ausgeschlossen werden konnte, sind zeitlich sehr aufwändig und für alle Beteiligten anstrengend. Um eine effektive Sondierkette bilden zu können ist auch entsprechend viel geschultes Personal notwendig. Noch dazu lag die Lufttemperatur bei etwa -10°C und der Wind wehte stürmisch. Dass solch ein Lawinenabgang auf der Gerlitzen passieren kann, mag überraschen, sollte aber hellhörig machen.
Die Bergrettung ratet bei Lawinenwarnstufe 4 von Abfahrten im freien Gelände, auch neben Pisten, ab. Wenn die Lawinenlage es aber wieder zulässt, so wird immer aber genauso auch im freien Schiraum neben Pisten das Mitführen der Notfallausrüstung empfohlen.