Lawinenunfälle - Aufruf zur aktiven Prävention
Der Kärntner Lawinenwarndienst gibt in seinem aktuellen Lagebericht (24. Feber) die Warnstufe 3, erhebliche Lawinengefahr aus. Wir wissen aber, dass das die Warnstufe ist, bei der die meisten Lawinenunfälle passieren.Einerseits lässt die aktuelle Situation in günstigen Lagen Schitouren zu und andererseits ist das Gefährdungspotential nach wie vor erheblich. Wichtig ist aber, dass die Schitourengeher eigenverantwortlich agieren.
Die persönliche Ausrüstung eines jeden Tourengehers, bestehend aus Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde, Schaufel und Erste-Hilfe Material trägt den Namen Notfallausrüstung, da diese uns in Notfällen helfen soll, das eigene Überleben oder jenes unserer Tourenpartner zu sichern. Nachdem uns diese Ausrüstung aber erst bei einem Notfall helfen kann, der ja hoffentlich nie und wenn statistisch gesehen selten und "eh nur den anderen" passiert, wird von vielen Tourengehern der fatale Fehler begangen und auf die Notfallausrüstung wegen des überzähligen Gewichtes verzichtet. Die Notfallausrüstung ist also unumgänglich auf Tour mitzunehmen - aber noch immer nicht alles was man braucht.
Höchste Priorität hat die Tourenvorbereitung, die im schlechtesten Fall auch dazu führen kann, dass eine Schitour abgesagt werden muss. Der Lawinenlagebericht gibt dazu wertvolle Basisinformation. Mit Hilfe der Reduktionsmethode (Lawinen 3x3) nach Munter bzw. der daraus abgeleiteten und erweiterten "Stop or Go" Methode kann relativ schnell und auch für den Laien einfach eine Entscheidung getroffen werden. Schließlich soll mit diesen Methoden das Risiko, welchem man sich bei einer Tourenunternehmung aussetzt, reduziert werden.
Die Bergrettung will zur Prävention beitragen und denkt, dass viele Tourengeher nicht wissen, wie Lawinenabgänge aussehen können. Der Lawinenwarndienst Kärnten hat einige Lawinenabgänge auf seiner Internetseite dokumentiert. Denn die heurige Wintersaison hat uns wieder Lawinenabgänge präsentiert, die
- auf dem "Hausberg", wo man ja immer gehen kann (Hochrindl, Weißeskreuz),
- auf der "sicheren Alm" (Koralpe) oder
- im Wald, wo man meint, dass dieser jede Lawine aufhalten kann (Abfahrt von der Ogrisalm),
passiert sind. Damit soll nicht abgeschreckt werden, jedoch soll mit Missverständnissen und märchenartigen Geschichten ("dort hat´s das noch nie gegeben") aufgeräumt werden, um die Eigenverantwortung jedes Einzelnen zu stärken! Denn wenn´s nicht geht, muss abgebrochen werden bzw. generell auf Touren verzichtet werden.
Die Bergrettung Kärnten wünscht ihnen schöne, aber vor allem sichere Schitouren in der (eigentlich erst jetzt beginnenden) heurigen Saison und uns selbst keine Lawineneinsätze.