Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Horst Liebetegger
Mobiltelefon
+43 670 5087223
2021 01 23 Nassfeld
Sucheinsatz am 23.01.2021 im Bereich Rudnig-Graben
Der Rudnig-Graben genießt bei uns Bergrettern einen eher zweifelhaften Ruf. Wir hatten vor Jahren in diesem Graben etliche Einsätze und bei einem davon konnten wir den vermissten Schifahrer nur mehr tot bergen.
In den letzten Jahren ist es, wohl bedingt durch diverse Verbauungsmaßnahmen, in dem Gebiet eher ruhig geworden.
So stieg unser Adrenalin-Spiegel nach dem SMS der Leitstelle relativ rasch an. Und zwar alarmierte uns die LAWZ, dass zwei Schifahrer von der Piste abgekommen waren und im tiefen Schnee im Graben, direkt unter der Millenniums-Bahn, weder vor noch zurück kamen. Dank der modernen Handys wurden uns gleich die Koordinaten übermittelt die uns infolge ein rasches Auffinden der zwei Freizeitsportler ermöglichen sollten. In diesem Fall bewährte sich wiederum die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der örtlichen Alpinpolizei unter deren Leiter Heribert Patterer.
Bedingt durch den Schneefall war die Auffahrt über die Nassfeld-Strasse nur mit unserem Allrad-Bus möglich. Wir hofften, dass die zwei Schifahrer unser Blaulicht am Fahrzeug sehen konnten bzw. das Signal-Horn hören. Beides war leider nicht der Fall und so machten wir uns, voll ausgerüstet mit zwei zusätzlichen Paar Schneeschuhen für die zwei jungen Männer im Schein unserer Stirnlampen auf den Weg. Bald stiessen wir auf ein erstes Hindernis, ein breiter Bach mit viel Wasser musste überquert werden. Nicht jeder Retter kam trockenen Fusses am anderen Ufer an. So holten wir die Alu-Leiter vom Einsatzfahrzeug welche uns zumindest beim Rückweg behilflich sein sollte. Weiter ging es über eine Forststrasse bis wir auf den nächsten Bach kamen. Wieder das Procedere des vorsichtigen Überquerens. Und wieder war der eine oder andere Fuss etwas zu tief im Wasser. Zum Glück sahen wir die Hand-Lampe der zwei Abgängigen circa 100 vor uns. Bei den beiden angelangt gleich die obligatorische Abklärung und Frage wegen Corona und ob sie in irgend einer Form verletzt wären. Nachdem beide Fragen negativ beantwortet waren wechselten die zwei Burschen ihre Schi mit den von uns bereitgestellten Schneeschuhen. Nur so war für die jungen Männer ein Rückweg möglich; mit den Pistenschiern an den Füssen wäre das eine Unmöglichkeit. So ging es Meter um Meter zurück zu unserem Einsatzfahrzeug. Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen bei der Überquerung der zwei Bäche- sollte doch auf den letzten Metern nichts passieren - und so kamen wir alle wohlbehalten (zwar einige mit nassen Füssen) bei den Fahrzeugen an.
So fand dieser Einsatz ein für alle Beteiligten erfreuliches Ende.
Bericht: Reinhold Ressi
Bilder: Stefan Rud