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Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Dr. Doris Matha
Mobiltelefon
+43 664 1067098
2020 11 20 Fahrzeugbergung
Am 27.9.2020 wurden wir bekanntlich zu einem Fahrzeugabsturz auf die Egger-Alm-Strasse gerufen und haben dort zwei verletzte Personen aus einem abgestürzten Fahrzeu geborgen. Das dazugehörnde Auto wurde bis heute nicht geborgen da es aufgrund des Steilgeländes nicht möglich war, mit herkommlichen Seilwinden dieses schwere Fahrzeug bis auf die Landesstrasse zu bergen. Erst die Firma Grollitsch aus Villach hatte sich bereit erklärt, es mit zwei Bergefahrzeugen, davon ein 32 Tonnen Bergekranfahrzeug zu versuchen.
So trafen wir uns am 20.11.2020 mit 7 Personen der Firma Grollitsch sowie vier Bergrettern am Parkplatz zur Garnitzenklamm. Im Vorfeld wurde die Auffahrtgenehmigung eingeholt als auch die zum Teil vereiste Strasse neutralisiert. Nach der gemeinsamen Auffahrt zum Absturzgelände wurden die Bergemaßnahmen besprochen. Es wurden drei Mitarbeiter der Firma Grollitsch zum Umfallwrack gesichtert über das zum Teil senkrechte Felsgelände abgelassen. Der Schneefall in der vergangenen Nacht, verbunden mit den Minus-Temperaturen verwandelte das Steilgelände in ein unkalkulierbares Absturzgelände.
Schließlich wurden die drei Mann der Firma Grollitsch sicher zum Autowrack abgelassen. Dort begannen diese mit der Fahrzeugsicherung und dem Einsammeln der Autowrackteile. An der Absturzstelle auf der Egger-Alm-Strasse wurde einstweilen das 32 Tonnen-Kranfahrzeug für die nachfolgende Bergung vorbereitet. Es waren mehrere komplizierte Umlenkungen und Umbauarbeiten mit schweren Stahlseil-Winden notwendig bis schließlich nach nahezu 3 Stunden Vorbereitung das Kommando "Winde ein" gegeben werden konnte. Das Aufziehen gestaltete sich wiederum sehr gefährlich, war doch das "Räum- und Sicherungsteam" permanent dem Steinschlag ausgesetzt und es konnte keine Bergemaßnahme ohne die vorherige Abstimmung des gesamten Teams vorgenommen werden. Nach rund fünf Stunden höchster Konzentration und Vorsicht wurde das Autowrack schlussendlich sicher am Bergefahrzeug verstaut. Allen Beteiligten war die Erleichterung an ihren Gesichtern deutlich anzumerken.
Speziell für unsere Ortsstelle war diese Form der Fahrzeugbergung erstmalig - speziell in diesem Steilgelände und dieser Entfernung zur Strasse.
Im Nachhinein kann man den zwei Verunfallten und (relativ) leicht verletzten Personen nur zum neuerlichen Geburtstag beglückwünschen. Vom Unfallhergang wäre jeder andere Ausgang wahrscheinlicher zu erwarten.
Hermagor, 20.11.2020
Text: Reinhold Ressi
Bilder/Videos: Reinhold Ressi