Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Horst Liebetegger
Mobiltelefon
+43 670 5087223
2020 02 15 Val Stura
Touren- und Ausbildungswoche im Val Stura/Piemont vom 15.-22.2.2020
Alle Jahre wieder zieht es Mitglieder unserer Ortsstelle in Gegenden, die normalerweise nicht unser „tägliches Brot“ sind.
Wir entschieden uns diesmal für das Val Stura in den Cottischen Alpen circa 80 km Luftlinie nördlich von Nizza, wo der Alpenbogen seine ersten hohen Berge aufweist. Diese Gegend liegt in der Nähe von Cuneo und ist für seinen Schneereichtum bekannt. Das Val Stura selbst ist ein von großer Abwanderung geprägtes Tal. Landschaftlich überaus reizvoll aber leider arm an Lebensgrundlage für die örtliche Bevölkerung. Diese wandert daher ab in die Ebene wo auch dementsprechend Arbeitsplätze vorhanden sind. Nichtsdestotrotz bieten einige Gastronomiebetriebe ganz hervorragende und einzigartige Angebote für den Freizeittourismus im Sommer aber auch, wie in unserem Fall, dem Wintertourismus sprich dem Schitourengeher.
So machten wir uns mit 11 Bergrettern am 15.2.2020 auf den rund 800 km langen Weg über Venedig - Mailand – Turin nach Cuneo und von dort ca. 40 km hinein ins Val Stura. Unser Quartier, das Albergo della Pace, ist weit über die Grenzen hinaus bekannt für seine regionale Küche und auch wir wollten uns davon überzeugen. Der Ort Sambuco ist eine größtenteils von Steinbauten geprägte malerische Ortschaft inmitten von zahllosen Schitourenbergen. Wie auch in den anderen Ortschaften im Tal ist Sambuco weitgehend von der örtlichen Bevölkerung verlassen. Lediglich in den Sommermonaten kommen die Besitzer um einen Teil ihrer Ferien dort zu verbringen. Unsere Touren zeichneten sich somit durch eine große Einsamkeit aus wenngleich mehrere Tourengruppen vor Ort waren. Diese sahen wir aber lediglich im Quartier bzw. von weit weg bzw. am Ausgangspunkt der einzelnen Seitentäler.
In unserer Woche gelangen uns sieben Gipfel jenseits der 2.700 – 3.000 m Höhe. Aufgrund der diesmal nicht so überragenden Schneelage mussten wir etwas weiter zufahren und auch die Steigeisen waren auf den letzten Metern zum Gipfel zum Teil erforderlich. Die einzigartige Landschaft und das perfekte Wetter ließen uns die Touren voll genießen und unsere Schitourenherzen höher schlagen; lediglich der Pulverschnee machte sich ziemlich rar. Als Ausgleich gelangen uns aber 2-3 Touren auf der französischen Seite des Col di Maddalena. Für einige von uns waren Schitouren in Frankreich eine absolute Prämiere was der ganzen Sache einen zusätzlichen Reiz verlieh.
Diese Touren- und Ausbildungswoche war darüber hinaus geprägt von einer einzigartigen Kameradschaft untereinander. Selbst unsere Ortstellenleiterin überzeugte durch eine sorgfältig antrainierte Kondition und ließ eventuelle Zweifler rasch verstummen. Selbst bei den abendlichen Nachbesprechungen stellte sie mit ihrem Humor ihren „Mann“ und wurde somit sehr rasch ein eingeschweißtes Mitglied unserer starken Truppe. Was ebenfalls erfreulich auffiel, war die Teilnahme von zwei Jungmitgliedern die diese Tourenwoche offensichtlich auch sehr genossen (und schifahrerisch überaus überzeugten!) und hoffentlich für künftige Bergfahrten ordentlich Werbung in ihren Reihen machen wird.
Mit etwas Wehmut mussten wir nach einer Woche den Heimweg antreten. Das Herz blutete zwar etwas aber unsere müden Muskeln sagten leise danke für die Entspannung. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese Gegend neuerlich einen Besuch verdient hätte.
OSTL STV
Reinhold Ressi