Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Horst Liebetegger
Mobiltelefon
+43 670 5087223
2019 10 12 Kesselwald
Forstunfall vom 12.10.2019
Bedingt durch den Borkenkäferbefall in unseren Wäldern sowie den Sturmschäden kommt es bei Forstarbeiten leider immer wieder zu schweren bis tödlichen Unfällen.
Zu so einem schweren Forstunfall wurden wir am 12.10.2019 gerufen. Und zwar fällte ein Forstarbeiter gerade eine Fichte. Diese wurde zwar ordnungsgemäß gefällt, im Fallen fiel dieser Baum aber auf eine andere, dicht stehende Jungbaumgruppe. Daraufhin wurde der Baum zurückgeschleudert und traf den Arbeiter am Unterschenkel und verletzte diesen schwer. Dem nicht genug, wurde der Schwerverletzte auch noch unter dem Baum festgeklemmt. Zum Glück waren seine Kollegen in unmittelbarer Nähe und schnitten den Baum noch einmal durch, um den Mann von der schweren Last zu befreien. Gleichzeitig wurde die Rettungskette in Gang gesetzt und der Notarzt-Hubschrauber, das Rote Kreuz, die Feuerwehr, die Polizei und wir Bergretter machten uns auf den Weg zum Unfallort. Zum Glück kannte unser Einsatzleiter, der hauptberuflich Förster ist, das Gelände wie seine Westentasche sodass wir auf kürzesten Weg zum Einsatzort gelangten. Dort wurde der Mann bereits vom HS-Team erstversorgt und durch Infusionen weitestgehend von seinen starken Schmerzen befreit. Der Schwerverletzte wurde schließlich auf die Vakuum-Matratze verlegt und wir konnten ihn so entlang einer Forststraße zum Hubschrauber tragen der auf einer Lichtung gelandet war. Was wir neben der normalen Einsatzabwicklung dazu gelernt hatten, war, dass man eine Schnittschutzhose niemals vorne aufschneiden sollte, sondern hinten. Vorne im Gewebe sind nämlich Fasern eingearbeitet die im Unglücksfall die Kettensäge abrupt abstoppen können. Mit einer Schere tut man sich demzufolge wesentlich schwerer die Hose aufzuschneiden als hinten. Der Schwerverletzte wurde mit dem Notarzt-Hubschrauber ins LKH-Villach geflogen und dort weiter versorgt. Wir können nur hoffen, dass er bald wieder gesund ist und wünschen ihm auf diesem Weg alles Gute.
Text: Reinhold Ressi
Bilder: Reinhold Ressi