Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Dr. Doris Matha
Mobiltelefon
+43 664 1067098
2019 10 06 Val Rosandra
Ausbildungswochenende im Val Rosandra bei Triest vom 27.-29.9.2019
Lange geplant, endlich gemacht. Unter diesem Motto stand unser Kletter-Ausbildungswochenende im istrischen Karst in der Nähe von Triest.
Mit einer stattlichen Teilnehmerzahl machten sich 13 BergretterInnen in zwei Bussen auf den Weg in den Süden. Über die Karawanken-Autobahn ging es über Laibach zu unserem Quartier in Kozina in Slowenien.
Nach dem üblichen Zimmerbezug ging es gleich die wenigen Kilometer ins Val Rosandra. Es ist dies ein Tal nahe Triest, genauer gesagt in Bagnoli mit unzähligen Kletterfelsen, die meisten Sportkletter-Routen aber auch mehrere Mehrseillängentouren von allerbester Felsqualität. Von einer Aussichtsplattform aus gab es von unserem Ausbildungsleiter eine erste Erklärung des Tales mit den unzähligen Möglichkeiten. Es wurden Topo`s ausgeteilt und auch für die Klettersteig-Geher gab es die erforderliche Skizzen. Eine Gruppe seilte sich sofort über die Felsen ab um zu den einzelnen Einstiegen zu kommen. Die anderen Gruppe ließ es gemütlicher angehen und erkundete erstmal den Ort. Zum Abendessen traf man sich wieder im Quartier und besprach das Erlebte.
In der Nacht fing es leider an zu regnen und so mussten wir für Samstag-Vormittag ein Alternativ-Programm überlegen. Was würde sich da besser anbieten als der Besuch einer der unzähligen Karst-Höhlen.
Wir entschieden uns für die nahe Grotta Gigante und wurden für unsere Wahl belohnt. Eine rund 100 Meter tiefe und überaus beeindruckende Höhle erschloss sich für die meisten von uns das erste Mal. Während des Ab- und nachfolgenden Aufstieges samt Führung hatte sich das Wetter zum Glück gebessert und da wir die Klettersachen gleich mitgenommen hatten, gab es ab frühem Nachmittag kein Halten mehr.
Je nach Kletterkönnen wurden verschiedene Routen beklettert und ein Vergleich der Felsqualität mit der berühmten Paklenica bei Starigrad/Kroatien lag überaus nahe. Erst mit einbrechender Dunkelheit mussten wir wohl oder übel für diesen Tag unterbrechen. Der Abend brachte eine überaus nette Überraschung. Unser Landesleiter, der ebenfalls dieses Wochenende für einen Kurzurlaub mit seiner Gattin genutzt hatte, stattete uns einen Besuch ab.
Der Sonntag brachte uns neuerlich das erhoffte Schönwetter und wir nutzten den Vormittag wieder mit verschiedensten Kletter-Aktivitäten. Der Herrgott mag uns verzeihen, aber ein Kirchbesuch kam wegen der ungenügenden Italienisch-Kenntnisse nicht in Frage. Gegen 13:00 Uhr trafen wir uns bei den Fahrzeugen und wir fuhren zu einem naheliegenden Lokal wo wir die obligatorische Nachbesprechung abhielten incl. kulinarischer Versorgung.
Zurück über die Autobahn kamen wir am späten Nachmittag wieder in Hermagor an. Alle waren sich einig, dass dieses Wochenende nicht nur der Kameradschaft gute Dienste geleistet hat, so haben wir ein neues Klettergebiet kennengelernt und außerdem den einen oder anderen seiltechnischen Feinschliff erlernen bzw. festigen können.
Text: Reinhold Ressi
Bilder: Karl-Peter Martin bzw. Sonja Möderndorfer