Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Horst Liebetegger
Mobiltelefon
+43 670 5087223
Martelltal 2017 04
Schitourenfahrt unserer Bergrettungsortsstelle in die Ortler-Gruppe vom 1.-8.April 2017
Im heurigen schneearmen Schiwinter das richtige Tourengebiet zu finden war zugegebenermaßen herausfordernd.
Aufgrund der Höhenlage glaubten wir, im Martelltal im Südtiroler Vinschgau, richtig zu liegen. Und so sollte es auch einigermaßen passen lag doch unser Ausganspunkt im Hotel Enzian in rund 2.050 m Seehöhe am hintersten Ende des Martell-Tales. Von hier mussten wir zwar täglich die Schier ca. 200 Hm tragen bis eine durchgehende Schneedecke erreicht wurde, aber wir hatten zumindest den Komfort der täglichen Dusche was schließlich auch nicht zu verachten war.
So erreichten wir wunderschöne Gipfel wie die Köllkuppe (2x), die Butzenspitzen, die Hintere Schöntaufspitz, Madritschspitze, die Überschreitung der Zufallspitze auf den Monte Cevedale und als krönenden Abschluss die überaus alpine Besteigung der Königsspitze.
Dies waren alles Gipfel in einer Höhe von 3.300 bis 3.850 m Höhe und das von unserem Quartier auf 2.050 m weg. Die Tagesetappen waren somit ziemlich sportlich und so erreichten wir auch in Summe 9.200 Höhenmeter in dieser Tourenwoche. Das Wetter war durchwegs durchwachsen, was bedeutete, dass wir zeitweise ab ca. 3.200 m eine geschlossene Wolkendecke (sprich Nebel) hatten und dazu nahezu täglich ein heftiger Wind blies und leichter Schneefall herrschte. Aus diesem Grund war auch die Lawinengefahr im Gipfel- und Kammbereich ein ständiger Begleiter bzw. musste auf die richtige Spuranlage besondere Rücksicht genommen werden. Aber dafür entschädigten uns die nachfolgenden Abfahrten über wunderschöne Hänge und zum Teil durch spannende Spaltenzonen für diese Unannehmlichkeiten. Auch die Kurzbesuche der Marteller- und der Zufallhütte sowie der Pizzini-Hütte anlässlich der Abfahrt begeisterten mit ihrer Gastfreundlichkeit. Diese Hütten stehen in krassem Gegensatz zu anderen Hütten an der Haute Route zwischen Chamonix und Zermatt, wo ein Bergrettungs-Kollege zur gleichen Zeit unterwegs war, und die durch hohe Preise, eiskalte Gaststätten und kleine Essens-Portionen auffielen.
Nach sechs anstrengenden Tourentagen waren alle Teilnehmer froh, nach Hause zu fahren und die mittlerweile schon ziemlich müden Muskeln zu pflegen. Nichtsdestotrotz gäbe es in diesem Gebiet noch die eine oder andere empfehlenswerte Schitour was uns bereits für künftige Aktivitäten träumen lässt.
Reinhold Ressi
Ortsstellenleiter Stellvertreter