Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Dr. Doris Matha
Mobiltelefon
+43 664 1067098
2017 03 02 Nassfeld Liftbergung
Seilbahnunglück am 2.3.2017 im Bereich der Garnitzenalm/Nassfeld
Über Arbeitslosigkeit können sich die Mitglieder unserer Ortsstelle momentan wirklich nicht beschweren. Waren wir einen Tag vorher beim Lawinenabgang im Bereich des Rudnig-Gebietes am Nassfeld voll gefordert, wurden wir bereits einen Tag später wiederum zu einem herausfordernden Einsatz gerufen.
Und zwar dürfte beim Garnitzenalmlift „La Perla“ ein technischer Defekt aufgetreten sein der zum Stillstand der Bahn führte. Zum Zeitpunkt dieses Unglücks, es war bereits späterer Nachmittag, waren zum Glück nur 21 Personen auf dem Lift. Da auch der Notbetrieb nicht aktiviert werden konnte, mussten die Schifahrer geborgen werden. Und zwar funktioniert das folgend, dass das Rettungsteam samt entsprechendem Bergegerät auf die bis zu 20 m hohen Stützen steigen muss, dort sichert sich der Retter einmal selbst um nicht abzustürzen. Dann wird das Bergegerät auf das Zugseil montiert und der erste Retter wird von der Stütze aus gesichert zum ersten Bügel, wo die Schifahrer auf die Bergung warten, hinuntergelassen. Beim Bügel angekommen sichert sich der Bergretter dort und instruiert die Schifahrer, wie sie in Kürze gesichert abgelassen werden. So wird ein Schifahrer nach dem anderen zu Boden gelassen. Ist der erste Bügel „freigeräumt“ muss der Bergretter das Bergegerät überheben um zum nächsten Sitz hinunterzufahren.
Unterstützt wurden wir dabei vom Hubschrauber des Innenministeriums. Leider war die Flugmöglichkeit des Hubschraubers eingeschränkt weil immer wieder dichte Nebelbänke von Italien hereinzogen. Außerdem war Eile geboten da die Lichtverhältnisse aufgrund der beginnenden Dämmerung immer schlechter wurden.
Nach circa 1 ½ Stunden intensivster Rettungstätigkeit konnten aber alle Schifahrer unverletzt und sicher geborgen werden. Die Liftgesellschaft wartete dort bereits mit Ratracs um die Leute unverzüglich Richtung Parkplatz zu bringen. Außerdem wurden sie mit wärmenden Decken und Tee versorgt.
Ein wenig erinnerte dieser Einsatz auch auf ein ähnliches Unglück vor 25 Jahren wo aufgrund eines Materialbruches bei einer Stütze 4 Personen den Tod fanden. Aber für uns Retter ist so ein glücklicher Ausgang wesentlich befriedigender. Außerdem macht es sich bezahlt, dass wir jährliche Abseilübungen bei den Liften durchführen und uns dort das entsprechende know-how und die Sicherheit für diese Einsätze holen.
Reinhold Ressi