Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Horst Liebetegger
Mobiltelefon
+43 670 5087223
2017 03 01 Naßfeld
Die Karnische Region bekam erstmals diesen Winter einen ordentlichen Patzen Neuschnee ab. Aber so viel Neuschnee auf die zum Teil pickelharte Altschneedecke musste zwangsläufig zu einem Problem führen. Und so kam es dann auch. Der erste schöne Schitag nach dem Neuschnee verlockte viele Schiläufer zu der einen oder anderen Variantenabfahrt im Nahbereich der gesicherten Pisten. So wurde knapp unter dem Rudnig-Sattel der Abgang von einem nahezu 150 m langen und ca. 40 m breiten Schneebrett gemeldet. Der Anriss war z.T. über 50 cm stark und dementsprechend hoch war der Lawinenkegel im Auslauf. Der logistische Einsatz, der nach so einer Alarmierung ausgelöst wird, ist enorm. Neben der Alpinpolizei wird unverzüglich der Bergrettungsdienst verständigt; und da nicht nur die zuständige Ortsstelle Hermagor sondern gleich die Nachbarortsstellen Villach und Kötschach-Mauthen dazu. Dass die Lawinenhunde der Bergrettung ebenfalls alarmiert werden ist selbstverständlich. Es wurden parallel die Hubschrauber des Innenministeriums, des Roten Kreuzes und des am Nassfeld stationierten Air-med in den Einsatz geschickt. So waren in relativ kurzer Zeit 25 Personen samt 4 Lawinenhunden am vermeintlichen Unfallort. Sie wurden größtenteils mit dem Hubschrauber vor Ort gebracht. Bei Lawinenunfällen ist das Motto: „Zeit ist kostbar und lebensrettend“. Sofort wurde mit der Pieps-Suche und der Suche mit dem Recco-Gerät begonnen und auch die Suchhunde waren auf der Lawine. Die Einsatzkräfte formierten sich zeitleich für die Sondensuche. Aufgrund des tiefen Schnees ist diese Suche besonders anstrengend. Dazu die permanente Lärmkulisse der landenden und startenden Hubschrauber die immer mehr Material und Rettungskräfte zur Lawine brachten.
Nach rund zwei Stunden intensivster Suche durch die Hunde und die Rettungskräfte wurde schließlich mangels zusätzlicher Hinweise der Einsatz beendet. Es ergaben sich keinerlei neue Hinweise, dass eventuell Personen verschüttet wurden.
Dass der Einsatz von einer großen Zahl an Schifahrern und Neugierigen beobachtet wurde versteht sich von selbst.
Ob diese Personen aber die logische Konsequenz ziehen und das Steilgelände neben der gesicherten Piste künftig meiden werden, darf bezweifelt werden – der wunderschöne Pulverschnee scheint offensichtlich eine magische Anziehungskraft zu haben.
Hermagor, 01.03.2017
Reinhold Ressi