Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Horst Liebetegger
Mobiltelefon
+43 670 5087223
2016 02 18 Nassfeld
Die starken Schneefälle der vergangenen Tage, verbunden mit starkem Wind, ließ erstmals in diesem Jahr die Lawinengefahr sprunghaft ansteigen.
Diesem Umstand Rechnung tragend wurden div. Lifte im Schigebiet vorsichtshalber gesperrt. Diese Sperren halten erfahrungsgemäß leider einige sehr ambitionierte Freerider nicht davon ab, in die gesperrten Hänge zu fahren.
So bekamen wir prompt am 18.2.2016 um die Mittagszeit eine SMS von einem Lawinenabgang im Bereich Gartnerkofel/FIS-Lift. Drei Schifahrer waren über die gesperrte Piste abgefahren und hatten dort eine Lawine ausgelöst. Zwei Schifahrer wurden mitgerissen, einer davon zur Gänze verschüttet. Zum Glück wurden sie von norwegischen Freeridern beobachtet die sofort zum Lawinenkegel abfuhren. Der dritte, nicht verschüttete Schifahrer, verständigte sofort die Rettungsleitstelle die umgehend die erforderlichen Maßnahmen einleitete. Während parallel die Norweger, die übrigens perfekt mit LVS, Sonde und Schaufel ausgerüstet waren, mit der Suche begannen, stiegen insgesamt 3 Hubschrauber auf. Diese brachten die Lawinenhunde samt Hundeführer Richtung Lawinenkegel. Auch 35 Bergretter aus 4 Ortsstellen machten sich auf den Weg. Die Suche der Norweger brachte dank ihrer guten Ausbildung rasch Erfolg indem der Verschüttete mittels LVS geortet und schlussendlich aus einer Tiefe von 1.5 Metern ausgegraben wurde. Dank dieser schnellen Hilfe konnte er noch bei Bewusstsein geborgen werden. Der zweite Freerider konnte sich selbst aus der Lawine befreien.
Der weitere Ablauf war für die Helfer Routine. Die Hubschrauber brachten die zwei Opfer ins Krankenhaus nach Villach wo zum Glück nur Prellungen und eine Lungenquetschung diagnostiziert wurde. So ging dieser Einsatz für die Verunfallten aber auch für das gesamte Rettungsteam glücklich zu Ende. Es ist nur zu hoffen, dass dieser Unfall bei einigen Wintersportlern Wirkung zeigt und mehr Respekt vor Pistensperrungen bewirkt. Diese werden nicht aus Jux und Tollerei gemacht sondern ausschließlich zum Schutz der Sportbegeisterten.
Ein herzliches Danke an die umliegenden Ortsstellen die in so rascher Zeit tatkräftig bei der positiven Abarbeitung dieses Unglücks mitgeholfen haben.
Reinhold Ressi
Ortsstellenleiter