2015 01 13 Lawinenübung

Über gemeinsame Initiative der Alpinpolizei und der Bergrettung wurde im Bereich Nassfeld-Auernig eine Lawinenübung festgelegt.

Trotz der nicht überragenden Schneemenge wurde ein realistisches Übungsszenario vorbereitet.

Voll bepackt mit der entsprechenden Ausrüstung fuhren wir gegen 17:00 Uhr auf das Nassfeld um von dort zum vereinbarten Treffpunkt Alpenhof Plattner mit den Tourenschiern aufzusteigen. Die Unfalltrage war mit Licht-Aggregat, Vaccummatratze, 1. Hilfe-Rucksack, Seilen und dem technischen Rettungsgerät übervoll und dementsprechend schwer zu transportieren.

Beim Alpenhof Plattner trafen wir dann auf die Gruppe von Alpinpolizisten. Mit einem fiktiven Funkspruch wurden wir vom Lawinenunglück im Bereich Auernig informiert.

Rasch wurde die Einsatzleitung festgelegt und schon machten sich alle 32 Retter auf den Weg ins Einsatzgebiet. Dort angekommen wurden die einzelnen Übungsgruppen eingeteilt: LVS-Suchtrupp, Schaufler, Sondierer usw. Der starke Wind, die Finsternis und der Motorenlärm der zwei Notstromaggregate erleichterten unsere Arbeit keineswegs. Auch je ein Lawinenhundeführer der Polizei und der Bergretter samt seinem vierbeinigen Helfer waren im Einsatz.

Kurz zusammengefasst: die 8 Verschütteten konnten von der LVS-Suchmannschaft in kürzester Zeit geortet und geborgen werden; der Schwerverletzte (Annahme schwere Wirbelsäulenverletzung) musste ebenfalls schonend geborgen, von unserer Bergrettungsärztin erstversorgt und anschließend warm eingepackt mit der UT ins Tal gebracht werden. Die Suche mit dem Recco-Gerät brachte innerhalb kürzester Zeit den gewünschten Erfolg. Herausfordernd war die Kommunikation untereinander – der Wind und der Lärm der Aggregate machten einen Funkkontakt nahezu unmöglich und unser Megaphon war im Materialraum.  So musste das Gegenüber der Nachricht erst in der Dunkelheit gefunden werden – aber auch das ist ein realistisches Szenario bei einem möglichen Einsatz in der Nacht und bei Sturm.

In der folgenden Nachbesprechung beim Alpenhof Plattner wurde die Übung nochmals analysiert und festgehalten, dass solche Übungen miteinander in regelmäßigen Abständen beibehalten werden müssen. Denn nur so ist im Ernstfall eine Bewältigung eines realen Unfalles möglich.

Reinhold Ressi

Ortsstellenleiter