Kontakt
Ortstelle Hermagor
Einsatzgebiet
327 km2
Ortstellenleiter
Horst Liebetegger
Mobiltelefon
+43 670 5087223
2014 06 30 Watschig
Am 30.6.2014 verständigte uns die LAWZ, dass im Bereich Watschig bei Hermagor eine Person abgängig gemeldet wurde und uns die örtliche Polizei um Mithilfe ersucht.
An sich ist das keine ungewöhnliche Sache wenn nicht die Ereignisse in der Nacht vorher zur Beunruhigung Anlass gaben. Und zwar war der 63 Jahre alte Mann knapp vor Mitternacht am Heimweg nach einem Lokalbesuch. Es regnete in Strömen und sein Fußweg führte über einen, speziell im Frühjahr in der Schneeschmelze und bei Starkregen, ziemlich rasch anschwellenden Bach.
Wie bei Suchaktionen üblich einigten wir uns mit dem polizeilichen Einsatzleiter rasch auf das vorrangige Suchgebiet – das Waldstück östlich und westlich des Oselitzenbaches. Mit 11 Mann der Bergrettung samt zwei Suchhunden sowie mit Suchhunden der Polizei und dann noch mit tatkräftiger Unterstützung von ca. 50 Personen der örtlichen Feuerwehren bildeten wir Suchketten. Später kamen noch Suchhunde des Samariterbundes dazu. Außerdem flog der Hubschrauber des Innenministeriums das Suchgebiet ab. Von der Feuerwehr Villach kamen drei Boote, die im Bereich der Tröpolacher-Gailbrücke ins Wasser gelassen wurden und den Gailfluss absuchten.
Nach ca. 5 Stunden kam die Meldung über Funk, dass die Feuerwehr-Boote einen leblosen Körper im Bereich der Vorderberger-Gailbrücke mitten in der Gail entdeckt hatten. Da die Wahrscheinlichkeit groß war, dass es sich dabei um den Abgängigen handeln könnte, machte sich unsere Bergrettungsärztin, die den Mann von Jugend her kannte, mit der Polizei auf den Weg um den Toten zu identifizieren. Und tatsächlich wurde aus der Vermutung traurige Gewissheit. Der Mann dürfte in der Dunkelheit von der starken Strömung des Oselitzen-Baches überrascht worden sein und in die Gail gerissen worden. Da er Nichtschwimmer war hatte er in dem kalten Wasser leider keine Überlebenschance.
Reinhold Ressi
Ortsstellenleiter