Vergangenen Freitagnachmittag nach der Arbeit zog es mich in ein für mich offenes Kapitel im Vertatschakar. Anfang Jänner auf der Ogrisalm fiel mir gegenüber an den Nordwänden der Vertatscha eine markante Schlucht im westlichen Teil des Vertatschakares auf.
Blick von der Ogrisalm zur westlichen Vertatscha-Nordwand mit Aufstiegsroute (Foto vom 8.1.2012)
Die Verhältnisse sind im Bodental trotz des einbrechenden Frühlings noch immer ausgezeichnet. So sollte es möglich sein, einen Durchstieg durch diese Schlucht zu versuchen.
Die Schlucht erreicht man, wenn man im unteren Teil des Vertatschakars noch vor dem Adlerfelsen nach links abbiegt und zum deutlich erkennbaren Eingang der Schlucht aufsteigt.
Blick zur Schlucht
In der Schlucht geht es mit Steigeisen und Pickel und den Schiern am Rucksack über mehrere Felsstufen (max. III-) und steilen Schneefeldern (ca. 45-50°) ohne kritische Passagen überraschend gut knapp 300 Höhenmeter bis zum Westgrat hinauf. Erst die letzten Meter unter dem Grat waren unangenehm wegen des rutschigen Schotters.
Einstieg in die Schlucht
Im Mittelteil
Blick hinunter ins Kar
Nach der Durchsteigung vom Westgrat hinunter
Der geplante weitere Aufstieg über den Westgrat auf die Vertatscha wäre sich auf Grund des fortgeschrittenen Nachmittags nicht mehr ausgegangen, deshalb stieg ich südseitig ab und machte die kleine Runde zurück über die Gamsgrube zum Vertatschakar. Die Verhältnisse im Kar waren überraschend hart und eisig.
Blick ins Hochstuhlkar
Abendsonne am Ausstieg des Vertatschakars
Resumee: Eine interessante Aufstiegs-Variante für ambitionierte Bergsteiger mit Klettererfahrung. Es bietet sich an, diese Tour über den Vertatschagipfel und Abfahrt über die Y- und Pautzrinne zu krönen.
Berg Heil
Martin