
Zumindest ist der Berg unter diesem Namen in der aktuellen Tabacco-Karte zu finden. Sucht man nämlich im altbewährten Julier-Führer nach möglichen Aufstiegsvarianten, so kommt von der Höhenangabe und der Beschreibung nur die dort angeführte "Kleine Bucherspitze" in Frage:

Die im Führer angeführte "Große Bucherspitze" (2133m) könnte auf der Tabacco-Karte am ehesten der "SKALA" entsprechen. Der auf der Karte ebenfalls eingezeichnete "Piccolo Bucher" ist in Natura nur ein unscheinbarer, latschenverwachsener Buckel am Beginn des Nordgrats.

Wo jetzt hier Fehler liegt, will ich an dieser Stelle offen lassen. In diesem Bericht ist unter Monte Bucher das unübersehbare "Matterhorn" im hinteren Römertal gemeint.
Die Informationen zu diesem Berg sind sehr dünn gesäht. Neben einigen entfernten Fotos von Wanderern, findet man bei einer schnellen Suche nur den abenteuerlichen Bericht eines Slowenen (Übersetzung

Anfangs ist der Weg einfach und klar: Man folgt dem Weg 519 bis zur im Führer angeführten Moritsch-Aibl und quert dann auf einem gut sichtbaren Steig in Richtung Osten, wo man recht bald auf die folgende (auch am Kartenausschnitt eingezeichnet) Hütte stößt:

Die Hüttentür war weit geöffnet, von einer feschen Sennerin die uns den weiteren Weg erklärt und vielleicht noch ein Bier serviert konnten wir jedoch trotzdem nur träumen

Nach der Hütte folgt man noch für ca. 15 Minuten einem Steig, der an einer Wildfütterungsstelle (Häuschen mit Leckstein) endet. Auf den letzten Metern des Weges, sieht man bereits gut auf den im Führer angesprochenen "latschenbedeckten Absatz", welcher orientiertungstechnisch sicher die Schlüsselstelle in Auf- und Abstieg darstellt:

In diesem Abschnitt kommt man ums Latschenklettern leider nicht herum und es ist sehr unübersichtlich und steil. Wir haben uns, für die Überwindung dieses am Foto recht harmlos aussehenden Hindernisses, die folgende Variante ausgesucht:
Hat man es über diese unagenehme Passage geschafft, kommt man durch Ausnutzen einiger parallel laufender Rinnen recht gut weiter bis ans Ende der Latschenzone. Von dort geht es in leichter Kletterei (II-III) bis auf den nur mit einem Steinmann markierten Gipfel.

Nach Osten und nach Westen hin ist der Gipfel von steilen Wänden geschützt, die Aussicht in die umliegenden Julier ist - insbesondere zum sehr nahen Mangart - genial!


GLG Stefan
Monte Bucher und SKALA (hinten links) im Abendlicht:
