Feinstes Bergwetter veranlassten Stefan und mich die Hochalmspitze (3.360 m) über den Südpfeiler zu erklettern. Der Routenverlauf war wie folgt: Parkplatz Gösskarspeicher – Gießener Hütte – Rudolstädter Weg – Trippkees – Einstieg Südpfeiler – Gipfel Hochalmspitze – Abstieg über Ostgrat zu den Steinernen Mandln – Über das Schneefeld zurück zur Giessener Hütte und am Aufstiegsweg retour.
Ausgehend vom Parkplatz beim Gösskarspeicher um 7.30 Uhr (1.707 m) geht es bei bereits brütender Hitze Richtung Giessener Hütte.
Während des Aufstiegs treffen wir ein paar Leute von der Villacher Bergrettung, welche eine Gletscherübung an diesem Wochenende abhalten. Der Aufstieg zum Gletscher geht zügig von statten, der Schnee ist weich und wir benötigen die mitgenommenen Steigeisen nicht. Vor dem Gletscher seilen wir an und steuern zum Einstieg des Südpfeilers zu.
Die Route ist absolut clean, und somit zur Gänze alpin abzusichern - im Routenverlauf finden wir einen alten Friend und einen Keil vor. Unsere Variante verläuft etwas „rechts“ vom offiziellen Beginn (rechts vom Pfeiler), was den angegebenen Schwierigkeitsgrad von IV auf V erhöht. In der ersten Seillänge ist bereits ein leicht überhängender Kamin zu bewältigen – die zweite Seillänge ist genussvolles Klettern, ab der dritten Seillänge geht es ordentlich zur Sache – über moosige Platten, welche wenige Griffe bieten.
Stellenweise ist die Tour sicherlich schwieriger als V, ab dem vierten Stand sehen wir eine mit Bohrhaken versicherte Route, welcher wir jedoch nicht folgen, denn der Verlauf dieser sieht sehr sportlich aus. Wir bleiben etwas rechts davon – immer am Pfeiler kletternd, ab der fünften Seillänge stellt sich die Schwierigkeit wieder auf IV/V ein.
Nach 8 Seillängen gehen wir die letzten Meter in westlicher Richtung zum Gipfel, von welchem wir einen schönen Ausblick genießen.
Aufgrund der Routenführung haben wir etwas länger für den Aufstieg gebraucht – wir halten uns nicht allzu lange am Gipfel auf und treten den Abstieg über den Ostgrat Richtung „Steinerne Mandln“ an. Der Gratverlauf ist einfach traumhaft schön, leichtes Klettergelände, die schwierigeren Passagen sind mit einem neuen Stahlseil versichert.
Vor den steinernen Mandln klettern wir in südlicher Richtung Richtung Schneefeld, welches recht weich ist und auch steigeisenfrei bewältigt werden kann. Über den Rudolstädter Weg (536) geht es dann über die Gießener Hütte zurück zum Ausgangspunkt beim Parkplatz Gösskarspeicher.
Ein paar Impressionen einer Traumtour!
LG Doris