Wie ist das, wenn man in einer alpinen Klettertour drin ist, und es fängt zum Graupeln und immer stärker zum Regnen an, in der Ferne ein Donner, die Sorge eines nahenden Gewitters im Nacken? Bestimmt nicht lustig und doch, wenn alles gut ausgeht, eine sehr starke Erfahrung.
So erging es uns Dreien gestern am Villacher Turm nahe der Corsihütte in der Spigolo Migliorini. Die Wettervorhersagen in letzter Zeit waren öfters schon nicht ganz zutreffend, aber so daneben war das Wetter bei meinen Touren noch nie!
Auf mountaininfo.eu gibt es ein schönes Topo mit einer kleinen Ungenauigkeit zwischen 6. und 7. Stand, die aber weiter nicht tragisch ist, der Routenverlauf ist dort recht logisch. Der Fels ist in den unteren Seillängen stellenweise etwas brüchig, oben aber ist er sehr gut. Interessant war die Erfahrung, dass man trotz völlig nassem Fels sehr gut klettern konnte, so gutgriffig ist der Fels.
Der Routenverlauf ist sehr klar, die Schwierigkeiten nicht allzugroß, nur der Einstieg in die zweite Seillänge (V- lt. Quartogrado-Führer) war mit kalten Fingern nicht angenehm. Manchmal schaut der Routenverlauf schwerer aus als er dann wirklich ist, also eine gutmütige Tour mit tollen Tiefblicken kurz unter dem Gipfel. Alte Schlaghaken sind in der Route vorhanden, jedoch nicht allzu zahlreich. Die Stände sind immer mit einem oder sogar zwei Bohrhaken versehen (ausgenommen der 7. Stand in der Variante).
Der Abstieg ist einfach zu finden, die letzten Meter in die Scharte können auch abgeseilt, jedoch ebenfalls leicht abgeklettert werden.
Berg Heil
Martin
PS: Leider ist es immer so, dass bei einer "spannenden" Tour keine Zeit für Fotos bleibt, daher nur ein paar Eindrücke.
Routenverlauf im Quartogrado-Führer
Zweite und schwierigste Seillänge
Beginnender Regen- und Graupelschauer ab der vierten Seillänge
Kurz unter dem Gipfel am Ende der Kletterei, „etwas“ durchnässt
Zur Belohnung Sonne am Gipfel
Abstieg in die Scharte