Für Liebhaber des Weißenbachtals wartet im Schatten (= westlich) der Vetta Bella eine kurze, aber spannende Alpintour auf den Zuckerhut (Pan di Zucchero). Die Bulfon-Perissutti mag auf Grund der wenigen Seillängen etwas stiefmütterlich besucht sein, aber für fortgeschrittene Alpinkletterer ist sie ein sehr lohnendes Ziel: Hervorragender Fels, eine schöne und logische Linie mit nicht allzuschweren Stellen (maximal V+), aber keine Gemeinheiten und tolle Griffe, ein paar Haken an Stellen, wo man sie gerne hat, gute Stände mit geschlagenen Haken – kurzum gute Vorstiegsmoral ist kein Nachteil, aber der Lohn ist ein tolles Klettererlebnis.
Die erste Seillänge über den Vorbau kann leicht seilfrei begangen werden. Am ersten Stand am Ende der Einstiegsrampe soll man sich nicht von dem sichtbaren Haken in einem hellen Riss (Verhauer?) verleiten lassen, die Route führt für das geübte Auge deutlich sichtbar rechts über den griffigen Fels hinauf. Die dritte Seillänge folgt der logischen Linie und ist die Schlüsselseillänge mit einem leicht abdrängenden Riss am Ende der Seillänge. Danach folgen zwei leichtere Seillängen, zuerst auf die Gipfelschräge und bald den Grat seilfrei bis zum Gipfel.
Der Abstieg führt westseitig Steinmännern folgend in die westliche Weißenbachscharte, einige Höhenmeter können von einem Abseilstand abgeseilt werden, aber es geht auch problemlos zum Abklettern. Bevor man ganz zur Scharte gelangt, folgt man dem leichtesten Weg entlang des Zuckerhuts zurück zum Einstieg.
Berg Heil
Martin
Der Zuckerhut im Schatten der Vetta Bella
Routenverlauf
Rückblick zum 3. Stand
Am Ende der 4. Seillänge auf der Gipfelschräge
Am Gipfel, links hinten die Kaltwasserspitze
Abstieg über die Westseite