Ortstelle Ferlach
Einsatzgebiet
308 km2
Ortstellenleiter
Arnusch Christian
Mobiltelefon: +43 664 4051653
Öffentlichkeitsarbeit
Certov Nicole
Mobiltelefon: +43 660 5272327
Danke für die Unterstützung:
Chronik der Ortsstelle Ferlach des
Österreichischen Bergrettungsdienstes
Auf eine lange Tradition kann die Ortsstelle Ferlach des Österreichischen Bergrettungsdienstes zurückblicken. Bereits 1904 wurde eine Rettungsstelle gegründet, die in der Folge weiter ausgebaut wurde.
Auf Grund des Beschlusses des Alpenvereinsgaues „Karawanken“ und der Hauptversammlung des „Deutschen und Österreichischen Alpenvereines“ in Wiesbaden wurde die Rettungsstelle Oberferlach (ab 1910 Ferlach) gegründet. Der unmittelbare Anlaß war ein tödlicher Kletterunfall am Hainschturm. Leiter der Rettungsstelle wurde damals der K.u.K.-Fachschuldirektor Karl Baltz von Baltzenberg. In der Zeit von 1904 bis 1910 wurde das Netz alpiner Unfallmeldestellen ausgebaut. Unterloibl, Zell Pfarre, Windisch Bleiberg, Bodental, Bärental und Zell Freibach kamen dazu.
1910 wurde Dr. Josef Maurer Leiter des Rettungsdienstes. 1913 erfolgte der erste nachweislich geführte Bergrettungseinsatz von Rettungsmännern aus Ferlach unter der Leitung von Dr. Maurer. Unterstützt wurden die Rettungsmänner durch Alpenvereinsmitglieder und Turner aus Klagenfurt. Der verunglückte Alpinist Herr Widauf konnte nur mehr tot geborgen werden.
In der Zeit von 1914 bis 1921 gab es keine organisierten Aktivitäten, da die Ortstelle des Alpenvereinsgaues „Karawanken“ aufgelassen wurde. Erst 1921 wurde eine neue Rettungsstelle unter der Aufsicht der Alpenvereinssektion Klagenfurt gegründet. Ortsstellenleiter war Dr. Arnold Ritzli(?). Die Ortsstelle hatte allerdings keinen langen Bestand. Von 1927 bis 1939 war keine Ortsstelle eingerichtet, wohl aber mehrere Meldestellen für alpine Unfälle, welche direkt von Klagenfurt aus organisatorisch betreut wurden. Im Jahre 1928 gelang einer Mannschaft aus Ferlach unter der Leitung von Norbert Piber und Hermann Legat die Bergung der schwer verletzten Frau Metzler im Hochstuhlgebiet. Als die Gerettete 1958 verstarb, vermachte sie aus Dank für ihre Rettung aus Bergnot der wiedererstandenen Ortsstelle Ferlach einen Geldbetrag, von dem Ausrüstungsgegenstände angekauft wurden. Speziell Hermann Legat war für die damalige Zeit einer der großen Kletterer im alpinen Raum (Große Zinne NW Comici, Triglav NW Cop, Dachl NW, Roßkuppenkante u. mehr), auch hatte er große Erfahrung im alpinen Rettungswesen.
Während des 2. Weltkrieges gab es keinen organisierten Bergrettungsdienst, aber bereits im Jahre 1946 übernahm Josef Eisenberger als Leiter die wieder gegründete Ortsstelle Ferlach. Ihm zur Seite standen Edi Perowitz, Hermann Legat und Norbert Piber. Damals wurde der alpine Rettungsdienst und die Bergwacht gemeinsam geführt. So hatte die Orsstelle Rettungsmänner und Bergwächter. Erst später (genauer Zeitpunkt nicht bekannt) wurde der Bergrettungsdienst und die Bergwacht getrennt. Josef Eisenberger bemühte sich, Alpinisten und Felskletterer aus dem Raum Ferlach für die Bergrettung zu begeistern, was ihm auch gelang. Junge Bergsteiger wurden von Ausbildern der Landesleitung in Rettungstechnik geschult und bald gab es in Ferlach eine Ortsstelle die mustergültig war.
In der Nachkriegszeit versuchten viele Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien über die grüne Grenze nach Österreich zu gelangen. So kam es, dass viele Verletzte und auch Tote von der Bergrettung Ferlach ins Tal gebracht werden mussten. Es verging kaum ein Monat ohne Bergeeinsatz, was damals ohne Hilfe aus der Luft noch viel aufwendiger und anstrengender war als heute. Es gab auch damals schon Schwierigkeiten für die Bergretter im Einsatzfall vom Arbeitgeber frei zu bekommen und so Mannschaften für die vielen Bergungen auf die Beine zu stellen.
Im Jahre 1970 übergab Josef Eisenberger die Leitung der Ortsstelle in jüngere Hände, übernahm aber die Funktion des Kassiers, die er bis 1994 ausübte. Unter seiner Leitung gab es unzählige Einsätze sowohl im Sommer als auch im Winter, abgestimmt waren diese mit der Alpingendarmerie und der Zollwache. Er verstand es auch die Kameradschaft in der Ortsstelle zu pflegen.
1970 übernahm Rudolf Widmann die Leitung der Ortsstelle. Er baute diese weiter aus und legte großen Wert auf Kameradschaft und die gute Ausbildung der Rettungsmänner. Es gab in jeder Ära hervorragende Leute bei der Ortsstelle die dazu beitrugen, dass diese einen ausgezeichneten Ruf bei der Bergrettung in Kärnten hatte. Um Ausrüstungsgegenstände anschaffen zu können, wurde die Sammelaktion „Tscheppaschlucht“ ins Leben gerufen. Diese Aktion ermöglichte der Ortsstelle über viele Jahre die Rettungsmänner mit bestmöglicher Ausrüstung auszustatten. Beim Neubau des Gebäudes für die Freiwillige Feuerwehr in Ferlach im Jahre 1985 wurden auch für die Bergrettung zwei Räume im Keller hergerichtet. So konnte das gesamte Rettungsgerät, das bisher in privaten Räumen von Josef Eisenberger gelagert wurde, nun zentral und jederzeit zugänglich abgestellt werden. Auch wurde ein Raum für regelmäßige Treffen und Schulungen adaptiert.
Der Ausbildungsgrad wurde immer besser, waren doch in den eigenen Reihen einige Bergführer, die für die Ausbildung in Klettern und Schi fahren sorgten, vor allem aber in alpiner Rettungstechnik. Auch gab es in der Zeit unter der Leitung von Rudolf Widmann zahlreiche, zum Teil schwere Rettungseinsätze in Fels und Schnee. Pistendienste am Naßfeld und auf der Gerlitze wurden ebenso von den Bergrettungsmännern aus Ferlach übernommen wie die Rettungsdienste bei diversen Schirennen, Laufbewerben und sonstigen Veranstaltungen. Bei regelmäßigen Sommer- und Winterübungen wurde Rettungstechnik geschult und perfektioniert.
Ende 1994 beendete Rudolf Widmann die Arbeit als Ortsstellenleiter. Er übergab diese Aufgabe an Herbert Pegam, der diese Arbeit fortsetzte und ständig versuchte die Mannschaft zu verjüngen und die Ausrüstung zu modernisieren.
Rudolf Widmann, Ortstellenleiter von 1970 – 1994, Ehrenobmann