Spezialausbildung
Canyoning
Dieser noch recht junge Sportart ist innerhalb des Österreichschen Bergrettungsdienstes ein eigenes Referat gewidmet, und das zu Recht. Immer mehr Menschen geben sich dem Vergnügen des Schluchtenkletterns hin.
Leider nehmen auch immer mehr Menschen ohne die entsprechende Ausbildung oder körperliche Belastbarkeit an solchen Expeditionen teil. Geschieht dann ein Unglück, stehen die Retter vor zwei Problemen: Extrem schwer zugängliche Unfallstellen und, bedingt durch das oft eiskalte Wasser, Erfrierungsgefahr sogar im Hochsommer. Mit der Canyoning-Spezialausbildung wird die Bergrettung der stetig steigenden Herausforderung an ihre aktiven Mitglieder gerecht.
Seilbahnbergung
Es ist wohl der Albtraum jedes Schifahrers: Auf dem Weg zum Gipfel bleibt plötzlich und hunderte Meter über dem Talboden die Seilbahn stehen. Für die Retter beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn niemand weiß, wie lange die Gondel noch an Ort und Stelle bleiben wird.Bergrettung und Seilbahnbetreiber verfügen über eigene Liftrettungssysteme, deren Einsatz in diesem Spezialkurs erprobt wird. Darüber hinaus lernen die Teilnehmer, Hubschrauber und andere Rettungsorganisationen in den Einsatz zu integrieren und zu koordinieren. Die jeweiligen Ortsstellen üben an Seilbahnen in ihrem Einsatzgebiet.
Psychologische Betreuung
Bergnot, aus welchen Gründen auch immer, ist eine körperliche und psychische Ausnahmesituation, ein schwerer Einschnitt im Lebenslauf eines Menschen, egal ob der Betreffende verletzt ist oder nicht. Wie er diese Situation meistert, hängt einerseits vom Grad seiner Verletzung, in großen Teilen aber auch von seiner seelischen Verfassung ab. Bergnot bedeutet Ausgesetztheit und damit Angst. In der Gefahrensituation kommt es zur massiven Ausschüttung von Stresshormonen, den Katecholaminen, die dem Ziel dienen, den Organismus optimal auf die Bewältigung dieser Situation einzustellen. Biologisch sinnvoll besteht diese Bewältigung nur aus zwei Möglichkeiten:
Flucht oder Angriff. Flucht ist in den meisten Bergnotsituationen nicht möglich. Also bleibt kämpfen. Vom Überlebenswillen und den psychologischen Strategien hängt es ab, inwieweit dieser Kampf gelingt.
Dem Bergretter kommt in dieser Situation eine besonders wichtige Rolle zu. Durch richtige Zuwendung kann er Ängste nehmen und Kraft und Hoffnung geben. Dadurch kann er den Verlauf der Krisensituation wesentlich beeinflussen und zur Widerstandskraft des in Bergnot geratenen beitragen. In speziellen Seminaren trainieren Bergretter daher auch effiziente Psychologische Erste Hilfe.
Hier finden Sie weitere Infos zu "Panik am Berg" und "Höhenangst".
Paragleiten
Paragleiten ist eine in Kärnten sehr beliebte Freizeitbeschäftigung. Nicht nur an den bekannten "Hotspots" im oberen Drautal, der Gerlitzen oder dem Radsberg kommt es immer wieder zu Notfällen. Oft sind Paragleiter in unwegsamem Gelände auf Bäumen hängengeblieben und müssen zuerst lokalisiert und dann mühevoll aus der misslichen Lage befreit und u. U. auch gleich notfallmedizinisch versorgt werden.